Achtung vor Erpressersoftware: Urlaubserinnerungen, das Video von den ersten Schritten der Kinder oder Enkelkinder, sensible Bankdaten, Passwörter oder gleich ganze Kundendatenbanken von Unternehmen – all das speichern wir mittlerweile digital auf PCs, Laptops, Tablets, Smartphones und Servern. Aber was wäre, wenn diese Daten plötzlich weg sind? Nicht, weil eine Festplatte oder ein Server kaputt ist, sondern weil sie mit der Anfangs erwähnten Erpressersoftware, sogenannter „Ransomware„, infiziert sind. Was es genau mit dieser Erpressersoftware auf sich hat und wie man sich schützen kann, lesen Sie hier.
Zuerst wird verschlüsselt, dann erpresst
Ransomware ist eine schädliche Software, die Rechner, Smartphones und Laptops verschlüsselt. Dann kann man nicht mehr auf seine Daten zugreifen, den Rechner starten oder den Bildschirm seines Smartphones entsperren. Kurze Zeit später folgt eine Lösegeldforderung.
Computer oder Smartphones werden von Ransomware infiziert durch eMails oder Webseiten, indem der User einfach auf zB einen eMail-Anhang klickt und von dort die gefährliche Ransomware heruntergeladen wird. Genauso aber auch auf dem Smartphone. Es genügt eine einfache SMS mit einem Link. Sobald man dort drauf klickt hat man sich auch schon eine Ransomware eingefangen.
Jeder ist ein potentielles Opfer von Erpressersoftware
Und potentiell gefährdet ist wirklich jeder – Privatpersonen, Unternehmen und vor allem alle möglichen Geräte! Die Cyberkriminellen brauchen auch noch nicht mal viel Ahnung, um Ransomware in den Umlauf zu bringen. Sie gehen zB auf spezielle Seiten im „Dark-Net“ und kaufen sich das Tool relativ günstig ein.
Ein lohnendes Geschäft, denn laut einer Studie von Bitdefender würde beispielsweise jeder Deutsche durchschnittlich € 210,- Lösegeld zahlen, um seine Daten wiederzubekommen. Unternehmen würden – rein hypothetisch – sogar fünfstellige Beträge bezahlen. Experten raten aber, im Fall des Falles nicht zu reagieren, um die Kriminellen nicht zu finanzieren, sondern umgehend die Behörden einzuschalten. Außerdem ist es sehr oft so, dass man seine persönlichen Daten trotz Zahlung nicht zurück bekommt.
Und wie kann man sich nun schützen?
Helfen können sogenannte Entschlüsselungstools, die es für bestimmte Varianten von Ransomware gibt. Unter anderem findet man das auf der Webseite nomoreransom.org. Die Initiative wird unterstützt von Europol, aber auch von verschiedenen Antiviren-Software-Herstellern. Um gar nicht erst erpresst werden zu können, raten Experten dazu, regelmäßig Backups zu erstellen. Am besten mit einer externen Festplatte, die nach dem Backup wieder vom Rechner getrennt wird.
Die zweite Möglichkeit ist natürlich, eine Anti-Virenschutz-Software einzusetzen. Damit sind Sie schon sehr gut gegen Ransomware geschützt.
Und die dritte und letzte Möglichkeit ist: Den gesunden Menschenverstand gebrauchen. Nicht immer auf alle Links klicken, die man per E-Mail oder SMS zugeschickt bekommt. Öffnen Sie also keine verdächtigen Mails, Anhänge oder Links, machen Sie regelmäßig ein Backup Ihrer Daten und installieren Sie eine Antivirensoftware.
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