Grundsätzlich ist Schweiß absolut notwendig, um unseren Körper zu kühlen bzw. die Körpertemperatur zu regulieren. Gleichzeitig scheidet der Körper Giftstoffe aus und stärkt so die eigenen Abwehrkräfte – sprich es macht schon Sinn, dass wir schwitzen. Wenn da nicht die Sache mit dem – unangenehmen – Schweißgeruch wäre. Lesen sie hier ein paar interessante Fakten über die Flüssigkeit, die praktisch über unseren ganzen Körper verteilt über die Schweißdrüsen abgesondert wird. Und: was sie gegen [übermäßigen] Schweißgeruch machen können.
Frischer Schweiß riecht – nach nichts
Jeder, der schon mal – bei hochsommerlichen Temperaturen – in einem vollen oder gar überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war, wird jetzt wahrscheinlich etwas ungläubig den Kopf schütteln. Aber es ist eine Tatsache: frischer Schweiß ist völlig geruchlos. Erst der Abbau von langkettigen Fettsäuren zu kürzeren Ketten wie Buttersäure oder Ameisensäure durch Bakterien direkt auf der Haut sorgt für den „typischen“ Schweißgeruch.
Einzige Ausnahmen sind zum einen die Pubertät. Denn bedingt durch unterschiedliche hormonelle Vorgänge im Körper kann in dieser Phase des Lebens auch frischer Schweiß schon riechen. Und zum anderen kann es auf Grund von Krankheiten dazu kommen, dass auch frischer Schweiß unangenehm riecht.
Und davon sondern wir mehr ab, als wir glauben: unsere Haut gibt nämlich im Durchschnitt rund zwei Liter Wasser ab. Täglich. Und da sind natürlich körperliche und/ oder sportliche Aktivitäten nicht mit eingerechnet. Denn wenn wir so richtig ins Schwitzen kommen, scheint uns der Schweiß förmlich aus jeder Pore zu tropfen – und zwar je nach Außentemperatur und Aktivität bis zu zehn Liter.
Da die Körperflüssigkeit zum größten Teil aus Wasser besteht, geht bei starkem Schwitzen auch viel davon verloren. Daher ist es selbstredend, dass wir diesen Flüssigkeitsverlust mit vermehrtem Trinken wieder ausgleichen müssen.
Wodurch wird Schweißgeruch beeinflusst?
Grundsätzlich bemühen sich die meisten von uns, frisch und sauber zu duften. Denn unangenehm riechende Körperdüfte sind wenig attraktiv bzw. können mitunter auch zu einer Belastung werden – sowohl für einen selbst, als auch für die Mitmenschen.
Schweiß besteht zu 99 Prozent aus – geruchlosem – Wasser, das verdunstet, und zu einem halben Prozent aus Salz. Das übrige halbe Prozent hat es aber sozusagen in sich. Es enthält nämlich genau diese Inhaltsstoffe – Harnstoff, Aminosäuren, Milchsäure, Eiweiß, Fett und Zucker – die von den auf der Haut vorhandenen Bakterien zersetzt werden. Und das riecht.
Also im Prinzip entsteht der Geruch erst dann, wenn der Schweiß unseren Körper über die Schweißdrüsen verlassen hat. Wie erfolgreich man dabei ist, das Entstehen unangenehmer Gerüche zu verhindern, hängt von mehreren Faktoren ab:
- von dem Bakterienstamm auf der Haut, der den Schweiß letztlich zersetzt;
- vom pH-Wert der Haut;
- von Hormonen, Stichwort Pubertät;
- es gibt auch geschlechtsspezifische Unterschiede, d.h., die Duftnote von Frauen und Männern riecht von Haus aus etwas unterschiedlich;
- durch Krankheiten wie beispielsweise Diabetes oder Nieren- oder Lebererkrankungen, die den Schweißgeruch verändern können;
- Genussmittel wie Alkohol, Koffein und Drogen beeinflussen auf Grund der Ausscheidung von den in der Leber oder Niere zuvor abgebauten Giftstoffen den Geruch des Schweißes;
- bestimmte Nahrungsmittel wie beispielsweise Knoblauch, Zwiebel, scharfe Gewürze, Alkohol, Kaffee oder Tee verstärken den Eigengeruch mehr als uns lieb ist.
Die gute Nachricht dabei: genauso, wie es Faktoren gibt, die die Entstehung von Schweißgeruch begünstigen, genauso gibt es ein paar einfache Mittel, die dagegen helfen.
Was hilft gegen Schweißgeruch?
Der eine transpiriert mehr – Transpiration wird der Vorgang des Schwitzens genannt –, die andere weniger. Oft helfen aber schon einfache Mittel, um das Verbreiten unangenehmer Düfte zu verhindern:
Da wäre mal luftige Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle zu nennen. Denn je mehr frische Luft direkt an die Haut gelangt, desto besser. Dadurch kann nämlich einerseits schon ein Teil des Schweißes auf der Körperoberfläche gleich trocknen. Und andererseits wird die übrige Feuchtigkeit durch die atmungsaktiven Materialien nach außen abgeleitet werden – womit die Bakterien keine Chance haben, ihre „Arbeit“ anzufangen.
Auch wenn es vielleicht ein wenig Überwindung kostet, aber Wechselduschen am Morgen bringen den Kreislauf richtig in Schwung. Wichtig dabei: am Schluss sollte ein kalter Duschgang stehen, denn der sorgt dafür, dass sich die Poren inkl. der Schweißdrüsen zusammenziehen.
Natürlich kann der Körper auch gezielt von außen beim Abkühlen unterstützt werden, damit er keinen zusätzlichen Schweiß zum Kühlen produzieren muss. Je mehr Umluft vorhanden ist, desto leichter kann der Körper Wärme abführen. Geöffnete Fenster oder auch Ventilatoren sind deshalb wichtige Hilfsmittel.
Die übermäßig Produktion von Schweiß lässt sich auch zum Teil über die Ernährung bzw. einem gesunden Lebensstil steuern. Wer viel Kaffee, Tee oder Alkohol trinkt oder viel raucht, der schwitzt verstärkt. Aber auch scharfe Gewürze wie Chili, Knoblauch oder Zwiebel und vor allem auch Übergewicht kurbeln die Schweißproduktion an. Und schließlich schwitzen Menschen mit schwachem Kreislauf mehr als solche, die regelmäßig Sport treiben.
Bemerkt man Schweißgeruch bei sich selbst, genügen Wasser und Seife, um den Geruch wieder zu beseitigen. Wenn sie zudem eine antiseptische Seife verwenden, machen sie es dem Leben der Mikroorganismen besonders schwer.
Eine wichtige Maßnahme ist außerdem, die Achselhaare zu kürzen oder zu rasieren. Dadurch wird nämlich die Gesamtoberfläche, an der sich Schweiß und Bakterien ausbreiten können, reduziert und die Belüftung der Haut befördert.
Last but not least helfen natürlich auch Antitranspirationsdeos gegen unangenehme Schweißgerüche. Achten sie dabei darauf, dass diese hautverträglich sind.
(Bilder: Pixabay.com)