Obwohl die zum Teil drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus nach und nach langsam gelockert werden, wird uns – so wie es derzeit aussieht – eine Sache doch noch länger begleiten: die Mund-Nasen-Schutzmasken. Aktuell poppen quasi überall diverse Video-/ Anleitungen zum Selbermachen von Mund-Nasen-Schutzmasken auf.
Wir haben uns daher mal der Frage gewidmet, was selbst gemachte Mund-Nasen-Schutzmasken bringen? Sind diese genauso gut wie „professionelle“? Und können diese überhaupt von einer Infektion mit dem Coronavirus schützen?
Was bringen selbst gemachte Mund-Nasen-Schutzmasken?
Mund-Nasen-Schutzmasken sind zur Zeit vielerorts ein knappes Gut. Daher greifen viele zu Nadel und Zwirn und nähen sich einfach selbst welche. Warum auch nicht – sozusagen aus der Not eine Tugend machen war noch selten verkehrt. Und wenn man beim Tragen einer selbst gemachten Mund-Nasen-Schutzmaske ein gutes Gefühl habe, könne man das ruhig machen, sagte einer der aktuell wohl bekanntesten Virologen weltweit, Christian Drosten von der Berliner Charité – eine der größten Universitätskliniken Europas.
Mit welchem Irrtum Drosten aber sozusagen im gleichen Atemzug aufräumt ist jener, dass die Menschen glauben, sich selbst mit einer Mund-Nasen-Schutzmaske vor einer Infektion schützen zu können. Das stimmt schlicht und ergreifend nicht, denn die Viren werden beim Einatmen durch die Masken wahrscheinlich nicht abgehalten.
Allerdings schützt man dadurch andere Personen vor einer möglichen Ansteckung, da durch die Mund-Nasen-Schutzmaske dieVerbreitung grober Tröpfchen beim Sprechen verhindert wird. Und die Tröpfcheninfektion ist bei zirka 90 Prozent der Fälle schuld an einer Erkrankung mit dem Coronavirus – mehr dazu finden sie HIER.
Mund-Nasen-Schutzmaske idealer Weise in Kombination mit anderen Maßnahmen
Egal, ob selbst gemacht oder nicht, die Mund-Nasen-Schutzmasken sind wie gesagt gute physikalische Barrieren, um die Tröpfchen, die wir beim Sprechen, Atmen, Niesen oder Husten durch Mund und Nase absondern, nicht in unsere Umgebung geraten. Ein weiterer Vorteil der Masken ist, dass man sich weniger mit – möglicherweise kontaminierten – Fingern an Mund oder Nase berührt. So kann man etwaigen Schmierinfektionen vorbeugen.
ABER ACHTUNG
Mund-NasenSchutzmasken sind kein hundertprozentiger Schutz gegen das Coronavirus. Sie sollten auch in Kombination zu anderen Schutzmaßnahmen eingesetzt werden: regelmäßiges Händewaschen für mindestens 30 Sekunden, nur in die Armbeuge husten und niesen und mindestens einen Abstand von 1,5 Metern zu anderen Personen einhalten.
Worauf sollte man achten, wenn man selbst Mund-Nasen-Schutzmasken näht?
Wichtig beim selber Nähen einer Mund-Nasen-Schutzmaske ist zu aller erst einmal die Wahl des richtigen Stoffes. Dieser sollte auf jeden Fall mit 60 Grad waschbar sein, damit etwaige Viren beim Waschen absterben. Außerdem sollte es ein robuster Stoff sein, da die Masken nach jedem Tragen gewaschen werden sollten.
Alternativ zum Waschen in der Waschmaschine können sie die Mund-Nasen-Schutzmasken auch für mindestens fünf Minuten in einen Topf mit kochendem Wasser legen. Verwenden sie den Mund-Nasen-Schutz erst wieder, wenn er vollständig trocken ist – daher macht es durchaus Sinn, sich gleich mehrere Schutzmasken anzufertigen 😉
Am besten eignen sich für die Masken hochwertige, dicht gewebte, dicke Baumwollstoffe, die es in vielen verschiedenen bunten Farben und mit schönen Mustern gibt. Wenn sie nicht sicher sind, ob der Stoff, den sie verwenden möchten, dick genug ist, gibt es einen einfachen Test: Halten sie den Stoff gegen helles Licht. Wenn Licht sehr leicht durch die Fasern fällt und sie die Fasern fast sehen können, ist es kein guter Stoff. Wenn es sich um ein dichteres Gewebe aus dickerem Material handelt und nicht so viel Licht durch das Gewebe dringt, ist der Stoff gut geeignet.
Einfache Anleitung zum selber Nähen einer Mund-Nasen-Schutzmaske
Bevor sie mit dem Nähen und Zuschneiden beginnen, sollten sie den Stoff zunächst einmal waschen. Das verhindert, dass die fertige Mund-Nasen-Schutzmaske bei späterem Waschen einläuft. Für den Zuschnitt sollten sie den Stoff auch kurz glatt bügeln, damit diese nicht durch etwaige Falten zu klein gerät.
Schnittmuster finden sie unzählige im Internet. Natürlich können sie sich auch selbst welche mit der Hand zeichnen je nach Kopfgröße. Geben sie auf jeden Fall auf jeder Seite des Schnittmusters rund einen Zentimeter für die Naht dazu – das heißt, die Nadel wird zirka einen Zentimeter vom Rand nach innen angesetzt. Je nach Geschmack bzw. Aufwand können sie die Maske einlagig oder zweilagig mit Innen- und Außenseite und Einlage machen.
Am saubersten und einfachsten nähen sie natürlich mit einer Nähmaschine. Aber natürlich können sie auch mit der Hand nähen. Hilfreich dabei ist es, wenn sie bei einer zweilagigen Maske die Lagen mit Stecknadeln feststecken, damit diese beim Nähen nicht verrutschen.
An den Seiten nähen sie je einen kleinen „Tunnel“, wo sie die Halterung, am Besten ein Gummiband, durchschieben können. Alternativ kann das Band natürlich auch an den Seiten oben und unten angenäht werden.
Damit sie sich das alles ein wenig besser vorstellen können, haben wir hier ein kurzes Video für sie. In diesem Sinn: viel Spaß beim Nähen 😉
(Bilder: Pixabay.com; Video: Youtube.com)