Egal, ob Dinge des täglichen Lebens, Kleidung, Schuhe, elektronische Geräte, Reisen, Spielzeug für die Enkel-/ Kinder: mittlerweile kaufen wir im Internet praktisch alles – idealer Weise natürlich bei heimischen und/ oder regionalen Anbietern.
Gerade in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Abstand halten war und ist das Online-Shoppen natürlich eine bequeme und vor allem risikolose Alternative, um sich nicht im Supermarkt oder im Schuhgeschäft mit dem Coronavirus anzustecken. Doch gleichzeitig mit der Zunahme der [privaten] Online-Geschäfte steigen auch die kriminellen Betrugsfälle.
Die wichtigste Frage daher in diesem Zusammenhang: Wie kann man sicher online bezahlen? Wir haben hier für sie die Punkte zusammen gefasst, die sie beim Bezahlen ihrer Online-Käufe unbedingt beachten sollten.
Bevor es los geht: So erkennen sie seriöse Online-Shops
Vereinfacht gesagt gibt es im Internet zwei Seiten: auf der einen Seite steht der Großteil der «seriösen» Unternehmen – diese sind in der Regel bekannt und diesen können sie auch ohne Bedenken vertrauen. Und auf der anderen Seite gibt es eben auch jene, die am Ende des Tages nur darauf aus sind, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Ein verlässlicher Hinweis für einen sicheren Online-Shop ist auf jeden Fall ein Gütezeichen wie zum Beispiel das Österreichisches eCommerce-Gütezeichen. Es verleiht Shops, die gesetzliche und freiwillige Kriterien erfüllen und regelmäßige Überprüfungen bestehen, ein Gütesiegel. Gibt es ein Problem, dass Kund*innen und Unternehmen nicht lösen können, führt das Österreichische eCommerce-Gütezeichen ein Schlichtungsverfahren durch und hilft bei der Lösungsfindung.
Außerdem sollten sie darauf achten, dass in der Adresszeile „https://“ und ein Schloss zu sehen ist – Zeichen dafür, dass es sich hierbei um eine sichere Seite handelt und ihre Daten verschlüsselt übertragen werden. Haben sie auch nur den geringsten Zweifel, ob der Online-Shop ihrer Wahl seriös ist oder nicht, sollten sie – zur Sicherheit – auf einen Kauf verzichten und einen anderen, zu 100 Prozent seriösen Shop suchen.
Aber nachdem [bewegte] Bilder mehr als 1.000 Worte sagen: Sehen sie hier ein kurzes Erklärvideo der Watchlist Internet, wie sie Fake-Shops erkennen können:
Der Klassiker und Favorit beim Bezahlen: die Kreditkarte
Wie Umfragen und Erhebungen zeigen, sind Kreditkarten die Favoriten unter den möglichen Bezahlvarianten im Internet. Die Gründe sind einfach und leicht erklärt: Kreditkarten werden online fast überall akzeptiert, und der Bezahlvorgang funktioniert einfach, schnell und unkompliziert.
Wenn sie mit ihrer Kreditkarte im Internet bezahlen, sollten sie auf jeden Fall auf eine verschlüsselte Übertragung der Daten achten – Stichwort Sicherheitsschloss und „https://“ in der Adresszeile ihres Browsers. Außerdem sollten sie auch regelmäßig die Kontoauszüge ihres Kreditkartenunternehmens prüfen. Sollten ihnen dabei eine missbräuchliche Verwendung durch Dritte auffallen, verlangen sie umgehend die Stornierung der Zahlung!
INFOBOX
Bei missbräuchlicher Verwendung ihrer Kreditkarte, sprich Verwendung ohne ihr Wissen bzw. gegen ihren Willen, haben sie gemäß § 44 Zahlungsdienstegesetz [ZaDiG] einen Anspruch auf vollständige Rückbuchung durch ihr Kreditkarteninstitut. Dieser Anspruch wird jedoch bei fahrlässigem Umgang mit der Karte oder den Kartendaten [zum Beispiel Weiterleitung der Daten an Unbekannte per eMail] gemindert bzw. kann er gänzlich entfallen.
Tipps für den sicheren Umgang mit ihrer Kreditkarte
- Bewahren sie ihre Kreditkarte[n] stets sicher auf und geben sie ihre Kreditkartendaten nur über verschlüsselte Verbindungen weiter.
- Achten sie bei der Seite des Online-Shops auf ein „https://“ in der Adresszeile bzw. auf ein Schlosssymbol im Internetbrowser.
- Beachten sie stets die vertraglich vereinbarten Sorgfaltspflichten.
- Legen sie einen maximalen verfügbaren Betrag [Kreditkartenrahmen] fest, mit dem sie ihre Kreditkarte belasten können. So kann im Fall des Falles eine missbräuchliche Verwendung zumindest „nur“ bis zur Höhe dieses Betrages stattfinden. Informieren sie sich dazu bei ihrem Kreditkartenunternehmen oder bei ihrer Hausbank.
- Kontrollieren sie regelmäßig ihre Kreditkarten-Abrechnungen und verlangen sie im Fall eines Missbrauchs umgehend die Stornierung der Zahlung.
- Immer mehr Online-Shops bieten inzwischen die Möglichkeit eines gesicherten Kreditkartenzahlungsverfahrens [zum Beispiel „MasterCard Secure Code“ oder „Verified by VISA“] – informieren sie sich diesbezüglich bei ihrem Kreditkartenunternehmen oder ihrer Hausbank.
- Viele Kreditkartenunternehmen bieten inzwischen auch Prepaid-Kreditkarten an. Diese können immer wieder mit einem von ihnen festgelegten Betrag aufgeladen und nur bis zu diesem Betrag belastet werden. Bei einem Kreditkartenbetrug kann im schlimmsten Fall „nur“ der aufgeladene Betrag behoben werden. Diese Art der Kreditkarte eignet sich auch besonders für Jugendliche, wenn man ihnen noch keine „richtige“ Kreditkarte anvertrauen möchte.
Es muss nicht [immer] die Kreditkarte sein
Natürlich gibt es auch im Internet neben der Bezahlung mittels Kreditkarte noch [zahlreiche] weitere Möglichkeiten, offene Beträge zu begleichen:
Da wäre zunächst mal die Lieferung per Nachnahme als eine gute Alternative zur Zahlung mit Kreditkarte. Zwar ist das meist etwas teurer – Online-Händler verrechnen dafür gerne mal eine Zusatzgebühr. Aber dafür ist diese Variante absolut sicher, da sie erst bezahlen, wenn sie die bestellte Ware in Händen halten.
Auch die Bezahlung auf Rechnung ist eine sehr sichere Methode. Der Zahlbetrag muss auch hier erst nach Erhalt der Ware innerhalb einer Frist [zum Beispiel zehn oder 14 Tage nach Erhalt der Ware] überwiesen werden.
Zahlen sie per Lastschrift bedeutet das, dass sie eine Firma oder eine Person ermächtigen, Geld von ihrem Bankkonto abzubuchen. Hier gibt es zwei Varianten: Entweder sie geben einmalig ihre Kontodaten an, sodass bei jeder neuen Bestellung der Betrag vom angegebenen Konto abgebucht wird. Oder sie tragen bei jedem Online-Kauf ihre Bankdaten erneut ein. Beim Lastschriftverfahren können sie Abbuchungen im Fall eines Betrugsfalles mindestens sechs Wochen bei ihrer Bank rückgängig machen.
Darüber hinaus werden Elektronische Zahlungssysteme wie PayPal oder ClickandBuy [ dabei handelt es sich um Online-Zahlungsanbieter], paysafecard [Prepaid-Karte] oder paybox [Bezahlen mit dem Handy] immer beliebter. Zahlungen können damit rasch und unkompliziert abgewickelt werden, oft werden auch spezielle Käuferschutzprogramme angeboten.
Beachten sie allerdings, dass der Käuferschutz nicht in allen Fällen greift. Gehen sie in jedem Fall sorgfältig mit ihren Zugangsdaten um und achten sie auf eine verschlüsselte Übertragung der Daten.
ACHTUNG
Von Händlern wird oft die Bezahlung per Vorauskasse bevorzugt. Hier tragen allerdings sie als Käuferin/ Käufer das volle Risiko, da nicht sicher ist, ob die bestellte Ware tatsächlich und vereinbarungsgemäß geliefert wird. Wir empfehlen daher, vom Bezahlen über Vorauskasse abzusehen – außer natürlich, es handelt sich um einen absolut vertrauenswürdigen Online-Shop.
Service
Zahlreiche weitere Informationen und Antworten rund um das Thema Online-Shopping und Bezahlung im Internet finden sie außerdem HIER auf der Seite des Internet Ombudsmannes – ist eine unabhängige Streitschlichtungs- und Beratungsstelle rund um das Thema E-Commerce und HIER bei Saferinternet.at.
(Bilder: Pixabay.com; Video: Youtube.com)