Bestens präparierte Pisten in den Skigebieten, verschneite Touren-Hänge und romantische Winterlandschaften: Im Wintersportparadies Österreich kommt jeder auf seine Rechnung. Egal ob man die sportliche oder die gemütliche Variante wählt – Winterspaß ist garantiert. Nur einen ‚Nachteil‘ gibt es trotzdem daran: Denn wer die Wahl hat, hat auch die Qual… 🙂
Groß, größer, am größten
In der vergangenen Saison hat es Saalbach auf den ersten Platz auf dem Stockerl der größten Skigebiete in Österreich geschafft. Durch die Verbindung nach Fieberbrunn wurde die Region zum größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs mit 270 Pistenkilometern. Das war natürlich für andere renommierte Gebiete eine „Kampfansage“. Mit dem Bau neuer Seilbahnen ist künftig St. Anton in Tirol mit Zürs und Lech in Vorarlberg verbunden. Jetzt kann sich auch das Arlberg-Skigebiet als „zusammenhängend“ bezeichnen und kommt so auf 305 Pistenkilometer.
Die Konkurrenz schläft nicht
Und es geht ständig weiter. Denn auch andere große und kleinere Regionen scharren bereits in den Startlöchern. So beabsichtig etwas Kitzbühel, sich mit den Wildkogelbahnen im Pinzgau zu verbinden. Die Gletscherskigebiete Ötztal und Pitztal sollen zusammenwachsen. Zusammenschlüsse – in kleinerem Stil – sind auch im Raum Innsbruck geplant, die Axamer Lizum soll mit Schlick 2000 im Stubaital verbunden werden. In Oberösterreich geht es um die beiden Gebiete Wurzeralm und Hinterstoder – Sie sehen schon, auf dem Gebiet der Skiregionen tut sich was, nur zu welchem Preis?
Die Natur sollte auf dem 1. Platz stehen, nicht die Skigebiete
Viele Regionen setzen auf den massiven Ausbau des Angebots und hoffen, damit das abnehmende Interesse der Konsumenten wieder anzukurbeln bzw. aufzufangen. Dass dadurch auch Naturschutzzonen angetastet werden, ist für die hoffnungsvollen Investoren kein Thema. Die internationale Alpenschutzkommission CIPRA spricht von einem regelrechten „Erschließungswahn“. Allein in Österreich gibt es über 20 Projekte, die die Vergrößerung von Skigebieten zum Ziel haben – teilweise in Schutzzonen! Um dem unkontrollierten Wachstum Einhalt zu gebieten, fordern Kritiker einen befristeten Erschließungsstopp.
Es kommt nicht auf die Größe an
Der Größenwahn wird auf der einen Seite von der öffentlichen Hand kurioserweise auch noch gefördert. Auf der anderen Seite müssen immer mehr kleine Liftbetreiber zusperren, weil sie gegen die übermächtige Konkurrenz keine Chance haben oder schlicht als „nicht förderwürdig“ gelten. Dabei sind gerade kleine Skigebiete in der Nähe von Ballungszentren ideal dafür geeignet, Kinder oder auch ältere Neueinsteiger mit dem Skifahren vertraut zu machen, ohne dass sie Hunderte Kilometer zurücklegen müssen.
Und die nicht unangenehme Nebenerscheinung: Gegenüber den Mega-Skiarenen haben die kleinen, aber sehr feinen Skigebiete was die Kosten betrifft, die Nase meilenweit vorne 😉
Service
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(Bilder: Pixabay.com)