Mit der Sonderausstellung „Smart World. Wie künstliche Intelligenz unsere Welt verändert“ wird den Besucher•innen des Technischen Museums Wien das Werkzeug in die Hand gegeben, sich selbst eine Meinung in diesem hochaktuellen Diskurs zu bilden. Sie rückt die Aufmerksamkeit auf jenen großen technologischen Wendepunkt, an dem sich die Gesellschaft aktuell befindet, in den Mittelpunkt und macht die Funktionsweise von künstlicher Intelligenz [KI] als auch deren Gestaltbarkeit erfassbar.
Bei der Eröffnung sprachen neben Peter Aufreiter, Generaldirektor des Technischen Museums Wien, Gregor Isenbort, Direktor der DASA [Dortmund], sowie die Kuratorin Magdalena Roß über die Ausrichtung und Inhalte von „Smart World“, die bis 30. Juni 2024 im Technischen Museum Wien zu sehen ist.
Smart World – zwischen Vernichtung Millionen von Arbeitsplätzen oder dem Beginn eines neuen »goldenen Zeitalters«.
„Smart World. Wie künstliche Intelligenz unsere Welt verändert“ vermittelt interessierten Besucherinnen und Besuchern, in welcher umfassenden Weise der Einsatz von KI die Menschheit bereits beeinflusst: Dass ihre Anwendung längst weite Bereiche unseres Lebens erreicht hat, die offensichtlichen – wie zum Beispiel die boomende Nutzung von ChatGPT – ebenso wie die unsichtbaren und oft nicht bewusst wahrgenommenen Mechanismen, ist eine Tatsache, die nicht mehr zu leugnen ist. Der öffentliche Diskus darüber, befeuert durch die rasant fortschreitenden Entwicklungen dieser Technologie, ist von ambivalenten Meinungen geprägt und stellt Politik und Gesellschaft vor völlig neue Fragen und Problemstellungen, die nach einer baldigen Lösung verlangen. Die Frage nach einer Regulierung des Einsatzes von künstlicher Intelligenz zeigt verschiedenste Interessen auf und polarisiert in einem hohen Maß.
Ob künstliche Intelligenz Millionen Arbeitsplätze vernichten oder dessen Einsatz ein goldenes Zeitalter heraufbeschwören wird – die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Zwischen diesen beiden Gegenpolen bewegt sich „Smart World“, eine Sonderausstellung der DASA Arbeitswelt, die im Rahmen einer Kooperation dreier europäischer Museen entstanden und nach Dortmund und Granada nun auch in Wien zu sehen ist. Sie nimmt die Besucher•innen mit auf eine faszinierende Reise durch die Welt der künstlichen Intelligenz und entzaubert die Mythen, die sie umgeben. Die Ausstellung bietet Orientierung und ermächtigt Besucher•innen, die vielfältigen Auswirkungen von KI auf das eigene Leben und die Gesellschaft zu reflektieren.
Zum Ausstellungskonzept
Neben der Vermittlung technischer Grundlagen widmet sich „Smart World“ den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Maschine und deren Auswirkungen auf verschiedenste Lebensbereiche wie Gesundheitswesen, Bildung und Arbeit: Was bedeutet es für unsere Zukunft mit KI zu leben und was steckt eigentlich hinter dieser Technologie? Obwohl das Thema „künstliche Intelligenz“ in aller Munde ist, beschränkt sich das Wissen über die Vielfalt der Anwendungen oft auf kleine Teilbereiche. „Smart World“ ermöglicht Einblicke in die „Blackbox“ KI und zeigt diese als sich rasant verändernde Technologie, die bereits jetzt integraler Bestandteil unseres Lebens ist.
Technologie durch den Kaninchenbau entdecken
Die Besucher•innen erwartet ein Ausstellungssetting, das an einen verwinkelten Kaninchenbau erinnert, dessen verzweigte Gänge dazu einladen, immer tiefer in die Thematik einzutauchen und dabei die verschiedensten Aspekte der Nutzung von künstlicher Intelligenz zu entdecken: Ausgehend von Anwendungen im eigenen Zuhause wie Sprachassistenten, Smartwatches und Haushaltshelfern werden das „Internet of Things“ und energieeffiziente Geräte vorgestellt, ohne dabei Aspekte der Sicherheit und des Datenschutzes auszulassen.
„Smart World“ beleuchtet auch den menschlichen Antrieb und die Hintergründe der Entwicklung von KI und zeigt anhand zahlreicher, teils interaktiver Beispiele deren Einfluss auf viele Bereiche unserer Gesellschaft, etwa der Arbeitswelt. Interessierte lernen die Grundprinzipien von Machine- und Deep-Learning kennen sowie deren Anwendung in Industrie und im Gesundheitswesen.
Künstliche Intelligenz, Macht und Infrastruktur
Das Konzept der Smart City vermittelt Fragen der Nachhaltigkeit und das Wechselspiel zwischen Technologie, Infrastruktur und verschiedener Interessensgruppen. Dies leitet direkt in den letzten Themenschwerpunkt über, der die Auswirkungen des Einsatzes von künstlicher Intelligenz auf gesellschaftliche Machtsysteme untersucht und Besucher•innen in eine inszenierte Überwachungszentrale einlädt. Ausgehend von dieser Situation werden nicht nur die potenziellen Aus- und Wechselwirkungen auf Menschen und Gesellschaft verdeutlicht, sondern die Problematik der Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen durch Algorithmen und künstliche Intelligenz thematisiert.
Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten
Dass die Gesellschaft diesen Anwendungsmöglichkeiten nicht ohnmächtig gegenübersteht, zeigen zum Abschluss der Sonderausstellung Initiativen, Aktionen und Projekte aus Kunst, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die dieser möglichen Kontrolle mit Kreativität begegnen und neben den Herausforderungen auch die zahlreichen Chancen aufzeigt, die mit dieser Technologie verbunden sind.
„Mit der Sonderausstellung „Smart World“ wird den Besucher•innen des Technischen Museums Wien das Werkzeug in die Hand gegeben, sich selbst eine Meinung in diesem hochaktuellen Diskurs zu bilden. Sie macht die Funktionsweise von künstlicher Intelligenz als auch deren Gestaltbarkeit erfassbar. Ich freue mich, dass wir durch die europäische Museumskooperation #Alliance4Science gemeinsam mit der DASA Dortmund, die die „Smart World“ konzipiert hat, und dem Parque de las Ciencias Andalucía Granada der Öffentlichkeit immer neue Perspektiven auf technologische Entwicklungen der Gegenwart bieten können. Eine für alle Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit, die nicht zuletzt auch unserem Gedanken der Nachhaltigkeit als Grünes Museum entspricht“, so Generaldirektor Peter Aufreiter.
(Bilder: Technisches Museum Wien/ APA-Fotoservice/ Hörmandinger, AdobeStock, Technisches Museum Wien/ APA-Fotoservice/ Hörmandinger)