Smarte Fitness-Tools erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und liegen voll im Trend. Bereits mehr als die Hälfte aller Hobbysportler, die ihr Smartphone während dem Training bei sich tragen, verwenden dieses auch in Kombination mit einer Fitness-App. Vor allem beim Ausdauertraining sind die digitalen Coaches kaum mehr wegzudenken. Sinkende Gerätepreise, attraktive Apps sowie ständig neue Zusatzgeräte, sogenannte Wearables wie beispielsweise Fitnessarmbänder oder Pulsmesser tragen dazu bei.
Multifunktionale Fitness-Tools
Dabei liegt die zunehmende Nutzung von Smartphones im Freizeitsport eigentlich gar nicht an den Smartphones selbst. Denn im Grunde liegt es an den Apps bzw. an der Multifunktionalität der Anwendungen, die durch smarte Telefone unterstützt werden. Während klassische Pulsuhren oder Schrittzähler meist auf nur einige wenige Funktionen beschränkt sind, lassen sich über Apps am Smartphones die unterschiedlichsten Funktionen miteinander kombinieren. So können Leistungsmessungen zum Beispiel über die gelaufene Strecke, die gefahrene Zeit oder die verbrauchten Kalorien archiviert, analysiert, miteinander verglichen und sogar in sozialen Netzwerken geteilt und kommentiert werden.
Immer öfter werden Smartphones während des Trainings zum Aufzeichnen der Herzfrequenz genutzt. Unterschiedliche Anbieter vermarkten inzwischen Brustgurte oder Fitness-Uhren, die drahtlos über Bluetooth die Herzfrequenz an ein Smartphone senden. Fitness-Apps sind dann in der Lage, die empfangenen Daten mit zahlreichen zusätzlichen Messwerten wie Zeit, Laufstrecke, Höhenprofil, Kalorienverbrauch, etc. zu kombinieren und im Zeitverlauf zu archivieren. Aus diesen Statistiken ergibt sich über die Zeit ein umfangreiches Bild über den Trainingsfortschritt und somit auch über die Fitness des Nutzers.
Im Vordergrund steht die Fitness
Neben den zahlreichen Funktionen sollte bei den smarten Fitness-Tools aber vor allem der Spaß an der Nutzung klar im Vordergrund stehen. Die angebotenen Lösungen richten sich aber – auch – an den eigenen Ehrgeiz und steigern die Motivation vieler Breitensportler. Ein weitere großer Vorteil: die Apps sind in der Regel alle intuitiv zu bedienen und über ansprechende Benutzeroberflächen auch was „für´s Auge“. Schließlich macht die Integration unterschiedlicher Gamification-Elemente wie beispielsweise die Möglichkeit, sich mit seinen Freunden zu matchen oder für Leistungssteigerungen [virtuelle] Pokale zu bekommen die Verwendung der Tools zusätzlich attraktiv.
Man kann durchaus sagen, dass sich smarte Fitness-Tools grundsätzlich im Bereich zwischen Entertainment- und Gesundheitsanwendungen bewegen. Unbestritten ist auf jeden Fall ihre generelle Rolle für die Neu- bzw. Weiterentwicklung von eHealth Angeboten. Denn für die Nutzer stellen diese Fitness-Anwendungen oft den ersten Berührungspunkt mit digitalen Gesundheitsangeboten dar und schaffen somit ein grundsätzliches Verständnis für weitere Angebote.
Gleichzeitig bieten die Fitness-Apps jetzt schon wichtige Möglichkeiten durch die Einbindung von medizinischen Spezialisten, beispielsweise im Bereich der Leistungsdiagnostik. Die Übertragung der über Fitness-Tools ermittelten Trainings- und Vitaldaten direkt an einen Sportmediziner kann die Diagnose- und Behandlungsqualität unmittelbar positiv beeinflussen.
Vitaldaten-Monitoring und intelligente Notrufsysteme mit Hilfe der Vernetzung
Smarte Fitness-Tools messen und archivieren wie oben erwähnt vor allem die Herzfrequenz von Freizeitsportlern. Allerdings nutzt ein weiteres Anwendungsfeld von eHealth das Monitoring von Körperwerten für deutlich stärker medizinisch fokussierte Anwendungsmöglichkeiten. Ähnlich wie die Fitness-Brustgurte zur Herzfrequenzmessung werden dafür spezielle Messgeräte mit dem Smartphone oder Tablet verbunden und die Daten mit Hilfe von Apps verarbeitet.
Verbreitet sind bereits Messinstrumente für Werte wie Blutzucker, Blutdruck oder Gewicht. Die Auswertung und Archivierung der generierten Daten erfolgen im Gegensatz zu den „herkömmlichen“ Fitness-Tools unter medizinischen Gesichtspunkten. So unterstützen sie die Nutzer beim Umgang mit chronischen Erkrankungen, zum Beispiel durch das Führen eines digitalen Gesundheits-Tagebuchs, das in weiterer Folge ihr Arzt/ Ärztin auswerten kann.
Aber damit nicht genug: Neben dem Überwachen der eigenen Vitaldaten ergeben sich auch im Bereich intelligenter Hausnotrufsysteme neue Möglichkeiten durch die Vernetzung unterschiedlicher Sensorik-Lösungen. Hier sind neben Sturzsensoren zunehmend auch Rauch- und Gasmelder in innovative Lösungen eingebunden.
Drei wesentliche Segmente im Bereich des Vitaldaten-Monitorings
Krankheitsbegleitende Kontrollsysteme
Apps in diesem Bereich unterstützen chronisch erkrankte Menschen bei der integrierten Messung, Analyse und Archivierung von Vitaldaten. Das Smartphone ersetzt dabei im Zusammenspiel mit digitalen Messlösungen zunehmend klassische Messgeräte. Neue Kontrollsysteme beinhalten nicht zuletzt auch Alarmfunktionen, sobald eine Messung den vorgegebenen Wertebereich übersteigt. Idealer Weise werden diese Vitaldaten auch dem behandelnden Arzt/ Ärztin übermittelt, um so auch jederzeit bei Notwendigkeit etwaige Behandlungen anzupassen.
Gesundheitsorientiere Trainingssysteme
Getreu dem Motto: #BewegungISTgesund sollen gesundheitsorientiere Trainingssysteme Spaß an der Bewegung vermitteln. Zusätzlich werden dabei aber durch die Einbindung von Messgeräten die Vitaldaten der Nutzer permanent kontrolliert. Bei der Entwicklung derartiger Lösungen stehen medizinische Aspekte klar im Mittelpunkt. Gerade ältere oder vor-erkrankte Anwender erhalten so zusätzliche Sicherheit in Bezug auf die richtige Dosierung und Ausführung von Trainingseinheiten.
Intelligente Notrufsysteme
Innovative Hausnotrufsysteme verfügen mittlerweile über deutlich erweiterte Funktionsumfänge: so ermöglichen zum Beispiel Sturzsensoren das automatische Auslösen eines Alarms, oder die Einbindung von GPS-Funktionen erlaubt die Lokalisierung älterer oder desorientierter Personen auch außerhalb ihrer eigenen vier Wände. Die Vernetzung derartiger Notruflösungen mit zusätzlichen Messgeräten bietet so gerade Senioren und auch ihren Angehörigen eine zusätzliche Sicherheit und Lebensqualität.
In den kommenden Jahren wird der Bereich des Vitaldaten-Monitoring mehr und mehr Verbreitung – und letztlich auch Akzeptanz – finden. Verantwortlich dafür ist die dynamische Entwicklung bei Wearable Devices: Neben smarten Brillen und Uhren sowie Fitnessarmbändern werden künftig immer öfter Sensoren auch direkt in Kleidungsstücke integriert. Gerade Patienten mit chronischen Erkrankungen können so ihre Körperfunktionen laufend von der eigenen Kleidung überwachen lassen. Ähnlich wie im Bereich der Fitness-Apps bieten sich auch hier verbesserte Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten schon allein durch die Menge an erhobenen (Langzeit-)Gesundheitsdaten.
Spannend, wie wir meinen 😉
(Bilder: Pixabay.com)