Rund 67 Fahrräder werden pro Tag in Österreich als gestohlen gemeldet. Eine Erhebung des österreichischen Versicherungsverbandes VVO und des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) zeigt: Oft wird es den Fahrraddieben sehr einfach gemacht. Denn mehr als die Hälfte der abgestellten Fahrräder sind nicht oder falsch gesichert.
Radfahren liegt im Trend
Immer mehr Österreicher nutzen das Fahrrad im Alltag oder zum privaten Vergnügen in der Freizeit. Jedoch ist es mit der Freude schnell vorbei, wenn das Fahrrad plötzlich gestohlen wurde. Nach Angaben des Bundeskriminalamts wurden im vergangenen Jahr 2017 insgesamt 24.795 Fahrräder als gestohlen gemeldet.
Fahrraddiebe haben es in Österreich sehr leicht, denn die Radfahrer gehen sehr sorglos mit ihren Zweirädern um. Dabei reichen schon einige wenige Schutzmaßnahmen, um den Großteil der Diebstähle zu verhindern. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Fahrräder sind nämlich lediglich durch einfache Spiral- oder Kabelschlösser gesichert. Die werden von Dieben innerhalb weniger Sekunden unauffällig mit Seitenschneidern durchtrennt.
Hochwertige Schlösser richtig verwenden
Um es daher Fahrraddieben so schwer wie möglich zu machen, sollten sie unbedingt hochwertige Schlösser wie zB ein Bügel- oder Faltschloss, oder ein Panzerkabel verwenden. Die sind deutlich schwerer und aufwendiger zu knacken als dünne Spiralkabel oder Zahlenschlösser.
Außerdem werden Fahrräder sehr oft nur am Vorder- oder Hinterrad abgesperrt – was es Dieben nochmals um einiges leichter macht. Durch ein Öffnen des Schnellspanners können sie so ein Rad sogar ohne jegliches Werkzeug mit einem Handgriff problemlos entwenden. Da hilft auch kein hochwertiges Schloss.
Das heißt, wenn sie ihr Rad abstellen, sollten sie auf jeden Fall den Fahrradrahmen an einer ortsfesten Verankerung oder Abstellanlage abgesperren. Klingt eigentlich logisch, aber – wie die Zahlen aus dem Vorjahr zeigen – war über ein Viertel der Fahrräder (27 Prozent) falsch abgestellt. Diese Fahrräder können einfach fortgetragen und das Schloss vom Fahrraddieb in aller Ruhe zu Hause geknackt werden.
100%ige Sicherheit vor Fahrraddieben gibt es nicht
Mit hochwertigen Schlössern machen sie es potentiellen Dieben so schwer wie möglich, ihren Drahtesel zu stehlen. Trotzdem sei gesagt: kein Fahrradschloss bietet absolute Sicherheit! Mit entsprechendem Werkzeug kann jedes noch so gute Schloss geknackt werden. Daher sollten sie darauf verzichten, ihr Rad über einen längeren Zeitraum im Freien abzustellen – vor allem, wenn es sich zB um ihr teures Rennrad handelt.
Da sich manche Diebe auf bestimmte Schlosstypen spezialisieren, hilft auch der Einsatz von zwei unterschiedlichen Schlössern. Es sollte beim Abschließen des Fahrrades darauf geachtet werden, dass das Schloss in Richtung des Bodens schaut. Da viele Diebe zum Öffnen der Schlösser einen Dietrich benutzen, wird ihnen somit die Arbeit erschwert.
Empfehlungen der Kriminalprävention
- Notieren sie ihre Fahrraddaten in einem Fahrradpass und halten sie unbedingt die Rahmennummer fest. Den Fahrradpass können sie HIER als Pdf downloaden.
- Stellen sie die Fahrräder nach Möglichkeit immer in einem versperrbaren Raum ab
- Befestigen sie ihr Fahrrad im Freien nach Möglichkeit an einen fix verankerten Gegenstand. An stark frequentierten Plätzen und bei Dunkelheit stellen sie es an hell erleuchteten Plätzen ab.
- Stellen sie ihr Rad nicht immer am gleichen Platz ab.
- Lassen sie keine wertvollen Gegenstände in einer Gepäckstasche oder am Gepäcksträger zurück.
- Nehmen sie Werkzeuge aus der Satteltasche. Diese könnten von Gelegenheitsdieben verwendet werden.
- Nehmen sie teure Komponenten, wie den Fahrradcomputer, etc. immer ab.
- Verwenden sie Bügelschlösser ab 12 mm Rohrstärke oder Panzerkabelschlösser.
Diebstahl von Fahrrädern 2016/ 2017 nach Bundesländern
Bundesland | Anzeigen 2016 | Anzeigen 2017 |
Burgenland | 584 | 387 |
Kärnten | 1.437 | 1.208 |
Niederösterreich | 4.877 | 3.914 |
Oberösterreich | 3.213 | 2.953 |
Salzburg | 2.174 | 1.870 |
Steiermark | 3.597 | 3.243 |
Tirol | 2.193 | 1.852 |
Vorarlberg | 691 | 1.385 |
Wien | 8.699 | 7.983 |
gesamt | 27.465 | 24.795 |
(Quelle: BK/ Polizeiliche Kriminalstatistik)
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