Social Media, Apps, Online Shopping, Video-Calls, Suchmaschinen, Online Chats etc. – ohne Guide kann man in unserer digitalen Welt schnell mal den Überblick verlieren über die unzähligen Webservices, die heute praktisch allgegenwärtig sind. Während auf der einen Seite unsere Kinder und Enkelkinder damit aufwachsen, tun sich auf der anderen Seite ältere Semester oft schwer mit all den digitalen Geräten, Plattformen und Programmen.
Bereits im Volksschulalter bekommen vielen Kinder von ihren Eltern – meist aus Sicherheitsgründen – Smartphones, damit sie stets erreichbar sind und bei etwaigen Gefahren schnell Hilfe rufen können. So werden Kinder schon in sehr jungen Jahren in die Online-Welt eingebunden und lernen den Umgang mit Online-Medien quasi „nebenbei“ spielerisch. Kinder lernen den Umgang mit Online-Medien nicht nur deutlich schneller als ihre Eltern und Großeltern, sondern nutzen diese auch meist auf eine andere Art und Weise.
Lesen sie hier ein paar interessante Aspekte über Sinn, Nutzen und auch Gefahren in der digitalen Welt. Plus: Am Ende des Beitrages können sie auch einen informativen Social Media Guide downloaden!
De facto immer und überall mit dabei
Als wir „damals“ ungeduldig vor unserem Viertel-Telefon gewartet haben, bis der Nachbar endlich aufgelegt und die Leitung frei gegeben hat – wenn sie heute ihren Kindern und Enkelkindern davon erzählen, werden sie vermutlich mit staunendem Blick angeschaut. So als würden sie von einer anderen Welt sprechen.
Und zumindest was die digitale Welt betrifft, war die Welt vor +/- 20 bis 25 Jahren auch noch eine völlig andere. Oder haben sie in den 1990er Jahren schon von „Social Media“ gehört? Mittlerweile ist dieser Begriff sozusagen in aller Munde. Mehr noch, denn die dahinterstehenden Dienste haben die meisten von uns sogar stets in der Tasche und immer dabei – die entsprechenden Apps sind nämlich fast auf jedem Smartphone [vor-]installiert.
Hier gibt es schon die ersten [großen] Unterschiede zwischen Jung und Alt: Während Erwachsene bei Social Media hauptsächlich an Dienste wie Facebook und WhatsApp denken, tendieren Jugendliche mehr zu Instagram, Snapchat oder TikTok. Und auch die Art und Weise der Nutzung unterscheidet sich so sehr, dass wohl nicht immer von einer ähnlichen Mediennutzung die Rede ist, wenn über Social Media gesprochen wird.
Sind die «Sozialen Medien» wirklich so neu und innovativ?
Egal, wie die Plattformen heißen, eines ist all den Sozialen Medien gemein: es geht um ein soziales Miteinander der Userinnen und User, das mittels [moderner] digitaler Technik repräsentiert wird.
Doch im Grunde sind diese Medien nichts wirklich Neues, sondern eigentlich nur altbekannte Phänomene in neuen Formen. Schließlich dienten auch schon „herkömmliche“ Medien dem sozialen Austausch, beispielsweise der Brief oder das Telefon. Und Medien waren auch seit jeher Informationsquellen, ursprünglich in Form von Zeitungen, Radio- und Fernsehnachrichten. Heute werden Infos und Nachrichten online „geteilt“ und weiterverbreitet, so dass wir die – jeweils relevanten und individuell interessanten – Neuigkeiten mit Freunden, Bekannten und der Familie austauschen.
Eine weitere wichtige Motivation für Nutzung von Medien ist das Bedürfnis nach Unterhaltung: Dazu nutzen „die Älteren“ den Fernseher, das Radio oder ein gutes Buch. Und die jüngeren Generationen sehen sich eben Webvideos an, wischen sich durch Online-Galerien oder vergnügen sich mit digitalen Spielen. Die Medien und die Art und Weise der Nutzung sind andere, das dahinterstehende Prinzip ist vergleichbar.
Lediglich ein Aspekt der Social Media-Anwendungen unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Medien – und dieser ist letztlich auch [mit-]verantwortlich für deren Siegeszug: Es ist die Möglichkeit, sich aktiv in die digitalen Welten einzubringen und dort eigene Inhalte zu veröffentlichen. Oder wie sagte schon Andy Warhol: „In the future everyone will be famous for 15 minutes.“
Jede Medaille hat auch eine zweite Seite
Diese nutzergenerierten Inhalte [aus dem Englischen: „user generated content“] bringen jedoch auch neue Herausforderungen mit sich, zum Beispiel hinsichtlich Persönlichkeits- und Urheberrechte, aber auch Hass-Kommentare, Cybermobbing oder Kontakt zu völlig fremden Menschen. Vor allem letzteres kann mitunter durchaus [sehr] problematisch gesehen werden.
Denn ein Reiz von Online-Diensten war es schon immer, nicht nur mit Freunden, sondern eben auch mit Fremden zu kommunizieren. Ganz gleich, ob jemand mit Klarnamen oder mit Pseudonym auftritt, stellt Online-Kommunikation stets auch ein Spiel mit Rollen und Masken dar. Schließlich inszenieren wir uns alle, wenn wir online agieren – das beginnt beim Profilbild und schließt die komplette Selbstdarstellung im Netz ein, die mal mehr, mal weniger von der tatsächlichen Persönlichkeit eines Menschen abweicht.
Dieses Spiel mit Rollen kann jedoch leicht missbraucht werden: Ein altbekanntes [und doch immer wieder angewandtes] Beispiel ist das von pädophilen Erwachsenen, die sich online als Jugendliche ausgeben, um mit Minderjährigen in Kontakt zu treten und ihr Vertrauen zu gewinnen. Diese Masche ist leider nach wie vor weit verbreitet und in höchstem Maße gefährlich!
Wie kann man sich vor derartigem Missbrauch schützen?
Am einfachsten ist es, wenn man online überhaupt nicht mit unbekannten Personen kommuniziert, sondern nur mit Leuten, die man auch persönlich kennt. Das lässt sich auch sehr einfach auf technischer Basis regeln, indem man seine Social-Media-Profile auf „privat“ einstellt und so Kontaktanfragen von Fremden unterbindet.
Ist der Reiz groß und man tritt doch mit anderen Leuten in Kontakt, sollte man sich gut vergewissern, wer wirklich hinter dem anderen Profil steckt – zum Beispiel in einem Videotelefonat, in dem man die Person sieht und spricht. Sollte es zu einem persönlichen Treffen kommen, so muss dieses unbedingt an einem belebten Ort stattfinden – also beispielsweise auf einem Marktplatz oder in einem Café – und gerade Jugendliche sollten auch unbedingt in Begleitung von Freunden oder Geschwistern zum ersten Offline-Date gehen.
Stichwort „gläserner [online] Mensch“
Jede und jeder, die/ der das Internet nutzt, muss sich auch der Tatsache bewusst sein, dass sie/ er Spuren hinterlässt, die von anderen genutzt werden – beispielsweise zu Marketingzwecken. Jede Suche, jeder Seitenaufruf, jeder Online-Chat – überall werden Daten gesammelt. Doch keine Sorge, es gibt zu jeder „Datenkrake“ Alternativen.
Nutzen sie beispielsweise anstelle von Google alternative Suchmaschinen: Angebote wie Ecosia, Startpage oder Qwant haben ihren Firmensitz in Europa, beachten entsprechend auch die hiesigen strengen Datenschutz-Vorgaben und erstellen auch keine Profile ihrer Nutzerinnen und Nutzer.
Aber auch bei Messenger Diensten gibt es sehr gute Alternativen zum „Platzhirschen“ WhatsApp: Ein kostenloser, spendenfinanzierter Messenger ist „Signal“. Weitere empfehlenswerte Angebote sind die – allerdings kostenpflichtigen – Dienste „Threema“ und „Wire“. Sie alle haben eigene Geschäftsmodelle und handeln nicht mit Userdaten.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass sie die App-Berechtigungen auf ihrem Smartphone kontrollieren: Denn jeder installierten App können Zugriffsrechte entzogen werden, um zum Beispiel nicht alle Kontakte oder Kalendereinträge auf dem Handy auszulesen. Diese Berechtigungen können in den jeweiligen App-Einstellungen angepasst werden.
Service | Social Media Guide
Wenn sie mehr über Follower, Influencer, Hashtags, Posten und Liken und/ oder über die derzeit populären Social Media-Anwendungen wie Facebook, Instagram, WhatsApp, Twitter, Tik Tok, YouTube oder Snapchat und ihre Funktionsweise erfahren möchten, empfehlen wir ihnen den Social Media Guide für Eltern und Großeltern.
Diesen Guide können sie jederzeit HIER als Pdf kostenlos downloaden.
(Bilder: Pixabay.com)