Wir alle durchleben gerade sehr herausfordernde Zeiten, Stichwort #ZuHauseBleiben und auf das gewohnte Sozialleben verzichten. Denn um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, gilt es, den Kontakt zu anderen Menschen außerhalb der eigenen vier Wände zu vermeiden. Doch wie können trotz dieses #PhysicalDistancing soziale Kontakte aufrecht erhalten werden? Wie können soziale Kontakte weiterhin gelebt werden, wenn man nicht außer Haus darf? Was tun gegen die Einsamkeit in der sozialen Isolation? Wir haben hier ein paar Ideen für sie, wie sie trotz allem gut durch die Corona-Krise kommen [können].
Wenn das soziale Leben de facto still steht
Wir dürfen zur Zeit keine Freunde treffen, die Großeltern nicht ihre Enkelkinder sehen, keine Spieleabende organisieren, haben kein Vereinsleben, es gibt keine Sport- oder Kulturveranstaltungen – die auf Grund der außerordentlichen Lage wegen der Corona-Pandemie getroffenen Verbote und Maßnahmen haben unser soziales Leben bereits stark verschlechtert. Egal wie alt sie sind, die Situation ist für Jung und Alt gleichermaßen schwierig und herausfordernd.
In diesem Sinn ist der aktuell sehr oft verwendete Begriff des #SocialDistancing eigentlich irritierend bzw. sogar irreführend. Denn in Wirklichkeit müssen wir uns nicht sozial von unserem gewohnten Umfeld distanzieren, sondern „nur“ körperlich und räumlich. Das gilt vor allem für die besonders gefährdeten Gruppen der älteren Menschen ab 65 Jahren sowie für Menschen mit Vorerkrankungen.
Für viele Menschen bedeutet diese verordnete physische Distanz aber gleichzeitig auch weniger soziale Kontakte, weniger Nähe und damit letztlich doch auch soziale Distanz, soziale Isolierung und Einsamkeit. Vor allem für ältere Menschen und/ oder Alleinstehende ist die jetzige Krisensituation besonders schwierig zu bewältigen. Kein Plaudern mehr im Supermarkt, kein Kaffee und Kuchen mit den Freund*innen, keine Yogastunde, kein Spielen und Basteln mit den Enkelkindern, keine sozialen Kontakte im beruflichen Umfeld etc. – aber so schwierig die Situation auch ist, mit ein wenig Fantasie und Innovationslust können auch in dieser Ausnahmesituation die sozialen Kontakte aufrechterhalten werden. Man muss „soziale Nähe“ bloß ein wenig neu interpretieren und sich auf Neues einstellen und einlassen 🙂
Sozialleben und soziale Nähe neu denken
Ein gemeinsames Essen im Kreise seiner Familie und Freunde ist quasi der Innbegriff bzw. „Olymp des Soziallebens“. Die gute Nachricht: Darauf muss trotz Corona nicht verzichtet werden. Zwar ist es aktuell nicht möglich, sich physisch mit anderen an einen Tisch zu setzen, aber haben sie schon mal ein Skype-Dinner probiert?
Das geht ganz einfach: entweder man kocht einzeln oder gleich gemeinsam per Video-Chat, setzt sich dann virtuell gemeinsam an den Tisch und kann zusammen virtuell das Essen genießen. Zugegeben, zu Beginn ist die Vorstellung, beim Essen einem Laptop gegenüber zu sitzen, etwas ungewohnt, aber letztlich ist das ein großer Spaß für alle – man muss sich nur darauf einlassen. Und man muss das Kochen und Essen gut timen, damit alle pünktlich beim Skype-Dinner sind und das Essen nicht kalt wird.
Und nach dem Essen können sie dann per Skype gleich noch das eine oder andere Gesellschaftsspiel spielen 😉
Ruf-mich-an – öfter mal zum Hörer greifen
Ganz egal, ob mit Festnetz oder mit dem Smartphone, mit Video oder ohne – das Telefon erlebt aktuell ein regelrechtes Comeback. Denn das Telefonieren hilft, die sozialen Kontakte und den Austausch mit seinen Liebsten zu pflegen. Und mit ein wenig Improvisation geht mit dem Telefon sogar das regelmäßige Kaffee-und-Kuchen-Treffen oder Stadt-Land-Fluss mit den Enkelkindern.
Außerdem bietet sich die Zeit zu Hause an, Menschen, mit denen man schon lange nicht mehr gesprochen hat, wieder mal anzurufen. Vielleicht sind da welche dabei, die gerade besonders betroffen oder einsam sind.
Wenn sie aber niemanden haben, mit dem sie reden bzw. den sie anrufen können, gibt es auch diverse Hotlines, Beratungsstellen und Servicenummern, die sie anrufen können. Zögern sie nicht, denn Gespräche mit anderen Menschen sind gerade in dieser schwierigen Zeit notwendig und wichtig für unser Seelenheil.
So wie damals – Briefe schreiben und Postkarten versenden
Viele von uns kennen es noch von früher, als es noch keine Handys und noch kein Internet gegeben hat: wir haben Briefe und Postkarten geschrieben, um mit unseren Freunden in Kontakt zu bleiben. Gerade in der jetzigen Zeit, wo sich vieles ins Digitale verschiebt, erleben unsere Mitmenschen liebevoll selbst kreierte Botschaften, die direkt in ihren Briefkästen landen, noch intensiver. In Form eines Briefes oder einer handgeschriebenen Karte können wir denen eine Freude bereiten, die wir zur Zeit gerade nicht besuchen können. So bringen sie uns trotzdem ein Stück weit zusammen.
Und es wäre aber nicht das digitale Zeitalter, wenn es dafür nicht auch die eine und andere Postkarten-App geben würde 😉
„Gemeinsam“ in die Oper, ins Theater, ins Museum oder ins Konzert
Aktuell sind sämtliche Kultureinrichtungen und -veranstaltungen geschlossen bzw. abgesagt. Doch sehr viele Betreiber und Veranstalter haben aus der Not eine Tugend gemacht, und ihre Häuser im Internet geöffnet. Suchen sie daher online nach ihren Lieblingsmuseum oder Theaterhaus – dort findet sich mit ziemlicher Sicherheit das eine und andere tolle Angebot, dass sie sich – gemeinsam mit anderen via Skype beispielsweise – anschauen können.
Lassen sie sich ggf. auch von ihren Kindern und Enkelkindern bei der Recherche nach geeigneten Kultur-Übertragungen helfen. Viele dieser Inhalte sind nämlich „nur“ in den sozialen Medien aufrufbar, in denen nicht alle aktiv unterwegs sind. Oder machen sie auch hier aus der Not eine Tugend und starten sie unter ihren Freunden eine „Challenge“: wer die meisten Angebote innerhalb einer Woche findet und mit seinen Freunden teilt, bekommt einen Preis 😉
Schenken sie einen „Corona-Kalender“
Was zu Weihnachten und/ oder Geburtstagen ein beliebtes Geschenk ist, bietet sich auch und gerade in der Corona-Krise an: ein Kalender mit aktuellen Fotos der Familie und Enkel-/ Kinder. Machen sie für Oma und Opa einen Tischkalender. So können die Großeltern dann jeden Tag ein neues Foto anschauen und haben ihre Liebsten, die sie zur Zeit nicht treffen können, ein wenig bei sich.
Und an Stelle von dem einen oder anderen Foto können sie ja auch ein selbst gemaltes Bild in den Kalender „einstreuen“ – das bereitet zusätzlich Freude 🙂
Kleine Aufgaben per Sprachnachricht
Eine witzige Möglichkeit speziell für Grosseltern, die ihren üblichen Kontakt zu den Enkelkinder nicht mehr pflegen können, ist folgende: schicken sie ihren Enkelkindern jeden Tag einen Gruss mit einer Sprachnachricht zum Beispiel per WhatsApp inklusive einer kleinen Aufgabe. So studieren die Kleinen beispielsweise ein neues Lied für sie ein, malen ein Bild oder basteln etwas, was sie wiederum zurück schicken können.
Sie werden sehen, dass das gleich mehrere positive Effekte hat: sie selbst haben eine Beschäftigung, sich eine neue Aufgabe zu überlegen; die Enkelkinder warten dann schon neugierig auf die neue Aufgabe für den Tag und sind entsprechend beschäftigt; und sie bekommen dann wiederum nette Videos, Bilder und/ oder Bastelsachen – quasi eine Win-Win-Win-Situation 🙂
Service
Aktuelle Informationen rund um das Coronavirus inkl. aller Maßnahmen finden sie auch jederzeit auf der Seite des Sozialministeriums. Verfolgen sie auch die Nachrichten in Rundfunk und Fernsehen, um allfällige aktuelle Informationen zu bekommen.
(Bilder: Pixabay.com)