Der TELEIOS 2019 – der Preis für Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit in der österreichischen Altenpflege – ist vergeben. Er wird vom Lebenswelt Heim Bundesverband ausgeschrieben und zeichnet herausragende Projekte und Neuerungen im Bereich der stationären Altenarbeit in drei Kategorien aus: Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen und Führung. Insgesamt waren 45 Projekte aus ganz Österreich für den Preis nominiert.
TELEIOS 2019 – DER Preis in der Altenpflege
Seit dem Jahr 2004 ist der TELEIOS der landesweit wichtigste Preis in der Altenpflege. Kürzlich wurde der Preis im Rahmen eines Galaabends mit zahlreichen Ehrengästen, unter ihnen auch Sozialministerin Dr.in Brigitte Zarfl, im Palazzo Wien Spiegelpalast im Wiener Prater bereits zum neunten Mal vergeben.
Sozialministerin Dr.in Zarfl zeigte in ihrer Ansprache neue Entwicklungen in der Pflege auf und hob besonders die Valorisierung des Pflegegeldes, die Qualitätszertifikate in der Altenpflege und die Umsetzung der Demenzstrategie als eine der wesentlichen Aufgaben der nächsten Jahre hervor.
Vor den Vorhang holen
Die Innovationskraft der Heime zu fördern und transparent zu machen, ist Markus Mattersberger, Präsident des Lebenswelt Heim Bundesverbandes ein besonderes Anliegen. „Pflege und Betreuung zählen heute zu den größten Herausforderungen in Österreich. Mit dem TELEIOS holen wir innovative, zukunftsweisende Projekte auf die Bühne und machen sie sichtbar. Die festliche Preisverleihung ist nicht zuletzt auch ein ganz herzliches Danke an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeeinrichtungen für ihre hervorragende Arbeit.“
Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen sendete ebenfalls ein paar Grußworte: „Ihr Engagement für die pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen in Österreich ist von unschätzbarem Wert. Seien sie stolz auf ihre Arbeit! Sie haben allen Grund dazu. Ich gratuliere ganz herzlich zum TELEIOS 2019!“
Die prämierten Heime und ihre Projekte
Pack die Badesachen ein
Der erste Platz in der Kategorie Bewohner*innen erging in diesem Jahe an das Sozialzentrum Bürs in Vorarlberg mit dem Projekt „Pack die Badesachen ein!“.
In der biographischen Arbeit mit Bewohner*innen wurde ersichtlich, dass es ein Herzenswunsch war, trotz hohem Alter und Beeinträchtigungen an heißen Sommertagen ein öffentliches Freibad zu besuchen. Die sehr emotionalen Glücksmomente der Hochaltrigen im Wasser überwältigten die Begleitpersonen wie Besucher des Bades. Die Jury betonte das Engagement des Sozialzentrums Bürs für diese besondere Lebensqualität der BewohnerInnen in der heißen Jahreszeit und merkte an, dass dies den Blick der Jungen auf das hohe Alter verändern könne. Es brauche viele Projekte wie dieses, um die Teilhabe Hochaltriger in unserer Gesellschaft sicher zu stellen.
#AlterNEUdenken
SeneCura Kompetenzmanagement
Mit dem ersten Platz in der Kategorie Mitarbeiter*innen wurde die SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH in Wien ausgezeichnet.
Unter dem Titel „SeneCura Kompetenzmanagement“ wurde eine eigens maßgeschneiderte Software zur strategischen Personalentwicklung innerhalb der SeneCura-Akademie entwickelt und im Frühjahr 2018 österreichweit ausgerollt. Die Jury hob besonders die Nachhaltigkeit des Projektes hervor, das auch anderen Einrichtungen dienen könne. Mit dem Projekt werden Stärken und Potenziale der MitarbeiterInnen sichtbar gemacht und die individuellen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten unterstützt. Eine sinnvolle strategische Personalentwicklung fördert die Attraktivität des Pflegeberufes – im Besonderen in der Langzeitpflege, so die Jury.
Sprechen wir über Gewalt
Der erste Preis in der Kategorie Führung ging nach Niederösterreich an das NÖ Pflege- und Betreuungszentrum Wilhelmsburg mit dem Präventionsprojekt „Sprechen wir über Gewalt“.
Im Vordergrund stehen eine klare Haltung und Werte sowie die Verantwortung der Führungskräfte im Rahmen der Gewaltprävention. Das Projekt beinhaltet die Entwicklung eines Krisenhandbuches mit Handlungsempfehlungen, Beratung und Mentoring sowie eine Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Die Jury betonte, dass Gewalt ein strukturelles Problem sei. Sich damit präventiv auseinanderzusetzen sei eine wesentliche Aufgabe der Führung im Sinne der Menschenrechte und des OPCAT. Gewaltprävention verlange nach einem sensiblen Umgang mit dem Thema – so die Jury, die ihre hohe Wertschätzung für das Projekt hervorhob.
Ehren-TEILEIOS an den Verein zur Förderung der Qualität in der Betreuung älterer Menschen
Der Lebenswelt Heim Bundesverband hat diesmal auch einen Ehren-TELEIOS vergeben: an das Sozialministerium und den „Verein zur Förderung der Qualität in der Betreuung älterer Menschen“ für die Entwicklung und Umsetzung des Nationalen Qualitätszertifikates für Alten- und Pflegeheime in Österreich. Seit 2013 ist das NQZ im Bundesseniorengesetz verankert, mit dem Ziel, die Lebensqualität der älteren Menschen zu wahren und zu verbessern. Seither konnten in Österreich 54 Häuser mit dem NQZ ausgezeichnet werden.
Service
Die TELEIOS-Broschüre über den Preis und alle nominierten und ausgezeichneten Projekte inkl. zahlreicher Fotos von der Preisverleihung finden sie HIER.
Wir gratulieren allen Gewinnerinnen und Gewinnern sehr herzlich!
(Bilder: Lebenswelt Heim/ APA-Fotoservice/ Juhasz)