Manche mögen´s ja – durchaus – heiß. Aber wenn der Sommer so richtig zeigt, was er so drauf hat, stöhnen die meisten von uns unter der extremen Hitze. Waren es vor 30, 40 Jahren noch eher „Ausreißer“, müssen wir uns auf immer mehr extrem heiße Sommertage einstellen – Stichwort #Klimawandel. Wir haben daher mal den einen und anderen hilfreichen Tipp gegen extreme Hitze zusammen gestellt. Lesen sie hier, wie sie so gut wie möglich durch die heißeste Zeit des Jahres kommen.
Extreme Hitze – viel(!) trinken, aber nicht alles
Jeden Tag scheiden wir etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit in Form von Schweiß und Urin aus. An sehr heißen Tagen und bei starker körperlicher Anstrengung können es sogar bis zu zehn Liter sein – und nein, wir schwitzen nicht(!) weniger, wenn wir wenig trinken.
Wenn wir nicht mindestens die Menge an Flüssigkeit, die wir ausscheiden, wieder unserem Körper zuführen, wird das Blut dickflüssiger. Dadurch kann die Organdurchblutung gestört sein und der Blutdruck absinken. Anzeichen dafür können Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsmangel sein. Außerdem besteht durch die Eindickung des Blutes ein erhöhtes Risiko für Thrombosen.
Wenn wir nun – ausreichend viel – trinken, sollten die Getränke – auch im Sommer – nicht zu kalt sein. Denn je kälter der Drink, desto stärker gerät der Körper ins Schwitzen. Am besten eignen sich Wasser, Mineralwasser, kühler bis lauwarmer Grüner Tee oder Minz-Tee und kalorienarme Getränke mit einer Temperatur knapp unterhalb der Zimmertemperatur. Auch selbst gemachte Elektrolyt-Getränke aus einem Teil Saft, zwei Teilen Wasser und einer Prise Salz pro Liter sind sehr gut geeignet.
Was sich auch nicht gut verträgt: Hitze und Alkohol. Denn Alkohol entzieht dem Körper [zusätzlich] Wasser, indem er die Gefäße erweitert. Dadurch verdunstet mehr Flüssigkeit. Außerdem wird die Niere angeregt, vermehrt Wasser abzugeben.
Essen im Sommer
Wenn wir essen, hat unser Körper logischer Weise viel zu tun mit dem Verdauen. Oder anders gesagt: je mehr er mit schwer verdaulichen Mahlzeiten zu tun hat, desto anstrengender ist es für unseren Kreislauf.
Der Sommer schreit daher förmlich nach leichter, fettarmer Kost. Man könnte auch sagen: Sommerzeit ist Früchtezeit: Melonen, Ananas und andere Südfrüchte haben einen besonders hohen Wasser- und Mineralienanteil und sind damit der perfekte Sommer-Snack.
Das gleiche gilt für leichte Suppen, Vollkornprodukte, Milchprodukte, Fisch, rohes Gemüse der Saison und Salate. Diese gleichen zudem auch den Mineralstoffverlust durch das Schwitzen aus. Ein bisschen stärker nachsalzen als sonst hilft ebenfalls bei der Zufuhr von Mineralstoffen.
Die Räume – richtig – lüften, raus mit der Sonne und Fernseher aus
Wenn es draußen so richtig heiß ist, heizen sich die Räume im Inneren unserer Häuser und/ oder Wohnungen auch ziemlich rasch auf. Fangen sie daher möglichst zeitig in der Früh mit den Hitze-Vorkehrungen an. Machen sie gleich nach dem Aufstehen die Fenster auf und durchlüften sie die Räume. Bis ungefähr 8:30 Uhr ist die Luft noch schön kühl und frisch.
Ab dann sollten sie die Fenster wieder schließen und die Räume so gut wie möglich abdunkeln – sperren sie sozusagen die Sonne raus.
Um die Raumtemperatur nicht noch zusätzlich aufheizen zu lassen, sollten sie auch alle elektronischen Geräte, die sie nicht brauchen, ausschalten. Denn so ein 60-Zoll-Fernseher strahlt nämlich verdammt viel Hitze ab.
Damit die Nacht nicht zur Qual wird
Im Sommer wird das Schlafen oft zur Qual, Stichwort Tropennächte. Ein bewährter Tipp, der die Nachtruhe erträglicher macht: Kippen sie nachts das Schlafzimmerfenster und hängen sie ein nasses Leintuch davor. Das kühlt nämlich die einströmende Luft ab. Allerdings sollten sie darauf achten, dass es nicht zieht – denn das kann eine Erkältung nach sich ziehen.
Zusätzlich können sie auch noch das eine oder andere nasse Handtuch im Zimmer aufhängen, was ebenfalls der Luft Wärme entzieht.
Außerdem sollten sie sich nur zB mit dem Bettüberzug oder einem Leintuch zudecken. Das ist besser als ganz ohne Decke zu schlafen, denn damit riskieren sie eine Erkältung.
Nach dem Schlafen ist vor dem Anziehen
Ziehen sie luftige Kleidung an, am besten aus Leinen oder Baumwolle. Diese Materialien sind selbst für das laueste Lüftchen durchlässig und bringen so zumindest eine kleine Abkühlung. Gut geeignet ist auch Funktionswäsche. Dieses Material transportiert Feuchtigkeit und Wärme nach außen.
Ganz wichtig bei extremer Hitze ist es, unseren Kopf zu schützen. Die Wärmestrahlung der Sonne bewirkt nämlich eine Erweiterung der Blutgefäße im Bereich der Hirnhäute und kann eine Schwellung des Gehirns hervorrufen – besser bekannt als Sonnenstich. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind die harmloseren Symptome. Im schlimmsten Fall drohen Bewusstseinsstörungen, Herzrasen, komatöse Zustände bis hin zum Kreislaufzusammenbruch. Vor Sonnenbrand und Sonnenstich schützt am besten ein heller Sonnenhut oder eine Kappe. Besteht ein Verdacht auf Hitzeschlag, müssen sie dringend einen Arzt aufsuchen!
Für einen – zumindest kurzfristigen – Frische-Effekt für die Füße können sie Einlege-Sohlen über Nacht in den Kühlschrank geben und dann am nächsten Tag in die Schuhe legen. Beim Gehen geben die Sohlen Kälte ab, was eine durchaus angenehmen Erfrischung ist.
Apropos Erfrischung: probieren sie mal vor dem Anziehen eine China-Ölung. Tauchen sie einen Waschlappen in kaltes Wasser und träufeln sie 3 bis 5 Tropfen China-Öl darauf. Damit reiben sie dann den ganzen Körper ab. Sie werden sehen: die Verdunstungskälte ist äußerst angenehm.
Kleine Tipps für zwischendurch
Sollte es im Laufe des Tage mal besonders heiß sein, füllen sie mal kaltes Wasser in eine Schüssel oder Kübel und stellen sie ihre Füße rein. Sie werden sehen, so ein kaltes Fußbad zwischendurch bewirkt wahre Erfrischungs-/ Wunder.
Gleiches gilt auch für die Arme: Füllen sie ein Waschbecken mit kaltem Wasser und tauchen sie beide Unterarme ein. Achten sie darauf, dass möglichst auch Hände und Handgelenke sowie die Armbeugen etwas vom Wasser abbekommen. Nach ein bis zwei Minuten haben sie einen merklich „kühleren Kopf“ – und ihr Herz-Kreislaufsystem wird „danke“ sagen.
Übrigens: Sich mit einer kalten Dusche zu erfrischen, ist keine so gute Idee. Dann ziehen sich nämlich die Poren der Haut zusammen, sodass sie nach der Abkühlung noch mehr schwitzen als vorher. Besser daher, zumindest Lauwarm zu duschen.
Nicht zu unterschätzen, was den Erfrischungswert betrifft, sind Sprühflaschen. Mit Wasser oder ev. abgekühlten grünen Tee befüllen zwischendurch immer mal wieder ins Gesicht sprühen ist ebenfalls sehr hilfreich.
Oder sie „bauen“ ihre Wärmflasche um – am besten mit kaltem Wasser befüllen, dann ab in den Kühlschrank und zwei Stunden später auf die Beine oder zwischen die Füße legen – der Wärmflasche wird es egal sein und sie haben die gewünschte Abkühlung.
Herrlich erfrischend sind auch Eiswürfel – und das nicht nur im Getränk, sondern auch in die Hand. Streichen sie sich damit über die Stirn, Hals, und Nacken, oder lassen sie die Würfel in der Armbeuge zergehen – sie werden sich sofort etwas frischer fühlen.
Oder sie holen einfach ihren guten alten Fächer raus. Sie sehen nicht nur schön aus, sondern bringen auch viel Frische. Zusätzlicher Vorteil: die kleinen Helfer passen in jede noch so kleine Tasche und fallen kaum ins Gewicht. Gleiches gilt natürlich auch für kleine Hand-Ventilatoren.
Pausen, Siesta, Sommerfrische & Co.
Bei Temperaturen jenseits der 35°C-Marke ist es ausnahmsweise empfehlenswert, sich tagsüber so wenig wie möglich zu bewegen – gerade und vor allem dann wenn der Kreislauf nicht mitzuspielen scheint. Verlegen sie daher notwendige körperliche Aktivitäten in die kühleren Morgen- und/ oder Abendstunden. Wer heiße Temperaturen nicht gewohnt ist, sollte Sport in der Sonne unbedingt meiden – die Gefahr eines Hitzeschlags ist nicht zu unterschätzen.
Die Südländer machen es uns sozusagen vor: sie halten zwischen 12 und 15 Uhr Siesta. Wer es sich jobtechnisch erlauben kann, sollte sich in der Zeit idealer Weise aufs Ohr legen und die heißesten Stunden des Tages Wort-wörtlich verschlafen.
Ideal, um extreme Sommerhitze auszuhalten, ist natürlich immer auch ein Platz am Wasser. In diesem Sinn: ab ins Freibad, an den See oder an den Strand. Und sollten sie keine Wasserstelle in der Nähe haben, hilft auch schon, wechselwarm zu duschen oder die Badewanne mit kaltem Wasser zu füllen.
Oder sie „flüchten“ vor der Hitze in die Berge. Allerdings müssen sie da schon relativ hoch hinaus. Denn erst ab ca. 2.000 Metern Höhe wird es deutlich kühler.
Sollten sie mit dem Auto unterwegs sein bzw. wenn sie mit dem Auto unterwegs sein müssen, sollten sie jede Stunde eine Pause einlegen. Gerade in überhitzten Autos kann es schnell zu vermindertem Reaktionsvermögen und Kreislaufproblemen kommen, wenn die Sonne direkt auf´s Auto knallt.
Über allem steht: eincremen und Grenzen rechtzeitig erkennen!
Wenn sie wissen, dass sie raus gehen oder raus gehen müssen: schützen sie ihre Haut unbedingt vor der UV-Strahlung. Cremen sie sich nach Möglichkeit mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad ein. Denn nur so wirken die Inhaltsstoffe am effektivsten.
Übrigens: „Wasserfest“ heißt nicht „handtuchfest“! Wenn sie sich nach dem Bad abtrocknen, müssen sich auch neu eincremen.
Übelkeit, Schwindelgefühl, „Sterne“ vor den Augen, Benommenheit, plötzlicher Schüttelfrost – das alles sind Zeichen für einen drohenden Hitze-Kollaps. In diesem Fall sofort raus aus der Sonne, Wasser trinken und wenn geht etwas Salziges essen. Falls es ihnen nach einer halben Stunde noch nicht besser geht, suchen sie einen Arzt/ Ärztin auf.
Aufpassen auch, wenn sie Medikamente einnehmen müssen. Manche Arzneimittel müssen nämlich bei Hitze anders eingenommen werden. Beispielsweise sollte bei Blutdrucksenkern die Dosierung angepasst werden, wenn es besonders heiß ist. Oder auch Antibiotika. Diese machen nämlich die Haut empfindlicher, wodurch zu viel Sonnenlicht zur Gefahr wird. Lese sie daher unbedingt den Beipackzettel oder fragen sie ihren Arzt/ Ärztin oder Apotheker/ in.
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