In Österreich wird zumeist Pflege zu Hause gemacht und ist weiblich. Über 80% der pflegebedürftigen Menschen werden in den eigenen vier Wänden durch Angehörige gepflegt – zum Großteil von Frauen.
Pflegebedürftigkeit geht mit körperlicher Bewegungseinschränkung, eingeschränkter Wahrnehmungsfähigkeit und zunehmender Ungeschicklichkeit einher. Der „von früher“ gewohnte Alltag ist – ohne Hilfe – nicht mehr bewältigbar.
Oft können aber kleine Veränderungen in der Wohnung eine weiterhin selbständige Lebensführung unterstützen bzw. Betreuungs- und Hilfsmaßnahmen einfacher machen.
Pflege zu Hause
Lesen sie hier einige Tipps, wie sie sich selbst und ihren Angehörigen und Pflegern das Leben erleichtern können:
- Gegenstände, die täglich/ oft gebraucht werden, sollten sie an jenen Orten/ Laden/ Kästen aufbewahren, die bequem zugänglich sind
- überdenken sie die bisherige Anordnung der täglichen Gebrauchsgegenstände wie Töpfe, Pfannen, Tassen, Wäsche, etc.
- vermeiden sie das Steigen auf Stockerl und tiefes Bücken
- installieren sie sich eine hitzebeständige Abstellfläche neben dem Herd, zB ein großes Schneidbrett, auf die sie jederzeit schwere, heiße Töpfe abstellen können
- Herde mit offenen Flammen stellen immer eine Gefahrenquelle dar; überlegen sie die Anschaffung eines Elektroherds mit automatischer Abschaltung, um die Brandgefahr zu verringern
- schaffen sie sich stabile Sitzmöglichkeiten in der Küche, im Bad und neben dem Kleiderschrank
- statten sie ihre Dusche/ ihre Badewanne mit einer rutschfesten Matte und einem stabilem Hocker aus; das erleichtert ihnen auch bei eingeschränkter Gehfähigkeit eine gründliche Körperreinigung
- bringe sie Haltegriffe dort an, wo sie sich oft niedersetzen und wieder aufstehen – im Bad oder WC, neben dem Bett oder ihrem gemütlichen Lieblingsplatzerl
- achten sie auf gute Beleuchtung in allen Räumen
- Im Schlafzimmer sollte unmittelbar neben dem Bett eine leicht erreichbare gedämpfte Lichtquelle sein. So vermeiden sie Stolpern im Dunkeln bzw. werden nicht von grellem Licht geblendet.
- Das Bett soll eine besonders hohe Liegefläche haben, zumindest in Sitzhöhe eines Sessels – so können sie leichter aufstehen oder in den Lehnsessel oder Rollstuhl daneben rutschen
- Das Bett sollte rundherum frei zugänglich sein. Alle Hindernisse und Stolperfallen sollten entfernt werden.
- Das Nachtkasterl soll stabil, groß genug und, wenn sie bettlägerig sind, für sie leicht erreichbar sein
- Fällt ihnen das Aufsetzen alleine schwer, hilft ein Trapez über dem Bett. Ein dickes Seil um das Fußende des Bettes geschlungen erfüllt denselben Zweck
- Für die Nacht hilft oft ein Zimmer-WC, um lange Wege zu vermeiden
- Ihr Telefon sollte vom Bett aus erreichbar sein. Achten sie aber darauf, dass sie sich mit langen Kabeln keine Stolperfallen bauen
- entfernen sie hervorstehende Türstaffeln und fixieren sie Teppichfallen mit Klebeband
- Halten sie die wichtigsten Gehwege zu WC, Bad und Küche frei von Möbeln
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