Im Vorfeld des Weltdiabetestages am 14. November veranstaltete das weltweit forschende Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim eine Online-Medienveranstaltung, bei der über Herz-Kreislauf-Erkrankungen als häufigste Todesursache bei Menschen mit Typ-2-Diabetes [1] diskutiert wurde. Eines der zentralen Ergebnisse dieser Veranstaltung: Dem Dialog zwischen Patient und Arzt über die Herzgesundheit bei Typ-2-Diabetes kommt eine besonders große Bedeutung zu.
Typ-2-Diabetes erfordert mehr als „nur“ eine Überwachung des Blutzuckerspiegels
Ziel der Veranstaltung, die in Partnerschaft mit „Care 4 Your Heart„, dem Verein zur Verhinderung von diabetesbedingten Folgeerkrankungen stattfand, war es, das Bewusstsein für die erhöhten kardiovaskulären Risiken zu schärfen, denen Menschen mit Typ-2-Diabetes ausgesetzt sind – entgegen der verbreiteten Auffassung, dass es bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes lediglich um die Überwachung des Blutzuckerspiegels geht.
Typ-2-Diabetes befindet sich auf dem Vormarsch: Etwa 463 Mio. Erwachsene leben derzeit mit Diabetes, 90 Prozent davon sind Typ-2-Diabetes-Fälle, wobei man davon ausgeht, dass diese Zahl bis 2045 voraussichtlich auf 700 Mio. ansteigen wird. [2]
Diabetes – viele Faktoren zu berücksichtigen
Wenn Menschen an Diabetes denken, ist die Überwachung des Blutzuckerspiegels normalerweise das Erste, was ihnen in den Sinn kommt. Es gibt jedoch noch viel mehr Faktoren zu berücksichtigen, wenn es darum geht, mit dieser Krankheit umzugehen. Diabetes kann Komplikationen an verschiedenen Organen und Körperteilen wie Augen, Mund, Nerven, Nieren und Herz verursachen, [2] wobei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der Haupttodesursachen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sind. [3] Das Fördern der Herzgesundheit ist für Menschen mit Typ-2-Diabetes von größter Bedeutung, und es ist wichtig, dass sie mit einem Arzt/ Ärztin darüber sprechen, wie sie geschützt werden können.
Jean-Luc Eiselé, CEO der World Heart Federation, betonte auf der Veranstaltung das geringe Bewusstsein vieler Patientinnen und Patienten bezüglich des Herz-Kreislauf-Risikos bei Diabetes: „Viele Menschen, die mit Diabetes leben, sind sich nicht dessen bewusst, dass sie möglicherweise auch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung haben, da eine Schädigung des Herzens nicht immer sofort zu Symptomen führt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die weltweit häufigste Todesursache, doch mindestens 80 Prozent der vorzeitigen Todesfälle durch Herzkrankheiten und Schlaganfall könnten vermieden werden. Deshalb ist es für Menschen, die mit Diabetes leben, so wichtig, mit einem Arzt/ Ärztin darüber zu sprechen, wie sie sich schützen können.“
Aus kardiologischer Sicht fügte Prof. Ricardo Fontes-Carvalho, ein renommierter Kardiologe aus Portugal, hinzu: „Ein hoher Blutzuckerspiegel prädisponiert Patientinnen und Patienten zu mehr Arterienverstopfungen im ganzen Körper, insbesondere in Herz und Gehirn. Menschen, die mit Diabetes leben, neigen auch zu einem hohen Gehalt an schlechtem Cholesterin und einer Veranlagung zu Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder Bewegungsmangel, was ihr kardiovaskuläres Risiko erhöht. Selbst wenn der Glukosespiegel unter Kontrolle ist, erhöht Typ-2-Diabetes das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfall erheblich. Das zeigt, wie wichtig ein integrierter Behandlungsansatz aller kardiovaskulären Risikofaktoren ist, um das Risiko zu senken.“
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken
Obwohl Typ-2-Diabetes schädliche Auswirkungen auf das Herz haben kann, gibt es Maßnahmen, die zur Verringerung dieser Auswirkungen ergriffen werden können. Bei guter Behandlung der Erkrankung können Menschen mit Typ-2-Diabetes ihr Risiko für schwerwiegende Komplikationen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erheblich senken. [2]
Univ. Prof. Dr. Thomas Wascher, einer der führenden österreichischen Diabetes-Experten und Leiter der Diabetes-Ambulanz am Hanusch-Krankenhaus, sagte: „Die Steuerung der Herzgesundheit ist ebenso wichtig wie die Steuerung des Blutzuckerspiegels bei Menschen, die mit Diabetes leben. Die Vernetzung von Herz und Blutgefäßen ist der Grund dafür, dass Typ-2-Diabetes das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erhöht. Wir wissen, dass Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes ein zwei- bis viermal höheres Risiko haben, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln, als solche ohne Diabetes. Daher ist ein ganzheitlicher Ansatz beim Umgang mit Typ-2-Diabetes und dem Risiko von Herzerkrankungen erforderlich.“
Dr. Sarah Jarvis, Allgemeinmedizinerin und Fellow des Royal College of General Practitioners in Grossbritannien, erklärte, warum ein offener Dialog zwischen PatientInnen und ÄrztInnen so wichtig ist, insbesondere bei chronischen Krankheiten wie Diabetes: „Der Schlüssel zum langfristigen Erfolg bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes liegt darin, dass die Patientinnen und Patienten eine gute Kommunikation mit ihrem Arzt bzw. mit ihrer Ärztin haben und mit ihm/ ihr als Team zusammenarbeiten, um ihre Erkrankung erfolgreich zu bewältigen. Wir wissen, dass Patientinnen und Patienten ihre Behandlung eher akzeptieren, wenn sie daran glauben, dass sie ihren Zustand verbessern können.“
Weitere Information
Die Entwicklung neuer und besserer Medikamente und bahnbrechender Therapien, die Leben verändern, ist der Hauptfokus von Boehringer Ingelheim. Seit der Gründung im Jahr 1885 ist Boehringer Ingelheim unabhängig und in Familienbesitz. Dadurch kann das Unternehmen frei seine langfristige Vision verfolgen: die gesundheitlichen Herausforderungen der Zukunft zu identifizieren und dort tätig zu werden, wo es am meisten erreichen kann.
In dem weltweit führenden, forschungsgetriebenen Unternehmen schaffen täglich über 51.000 Mitarbeitende Werte durch Innovation in den drei Geschäftsbereichen: Humanpharma, Tiergesundheit und Biopharmazeutische Auftragsproduktion. Im Jahr 2019 erzielte Boehringer Ingelheim Umsatzerlöse von 19 Milliarden Euro. Die Investitionen von knapp 3,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung wirken als Innovationstreiber und ermöglichen die nächste Generation von Medikamenten, die Leben retten und Lebensqualität verbessern.
Quellennachweis
[1] Ali, M. K., Narayan, K. M., & Tandon, N. (2010). Diabetes & coronary heart disease: current perspectives. The Indian journal of medical research, 132(5), 584–597.
[2] IDF Diabetes Atlas Ninth Edition 2019
[3] Einarson et all. Cardiovasc Diabetol (2018)
(Bilder: Pixabay.com)