Die 1995 gegründete Vereinigung von 67 ausgewählten Wanderhotels, die in den schönsten Regionen der Alpen liegen, haben immer wieder neue Ideen, wenn es um eine Sinn erfüllende Form von Urlaub geht. In diesem Jahr beschäftigen sich die kreativen Hoteliers aus Österreich, Südtirol und dem Schwarzwald mit der Vermittlung von Fähigkeiten, die das Leben auch nach dem Urlaub bereichern, Stichwort Wildkräuterschulen.
Altes Schamanenwissen
Räuchern als Ritual zur Reinigung und Haltbarmachung gehört zu den ältesten Praktiken der Menschheit. Es ist altes Schamanenwissen, das sich in der einen oder anderen Form auch in den Alpen erhalten hat. Welche Wildkräuter sich wozu eignen und wie sie ihre Wirkung am besten entfalten – das vermittelt der Riederhof im Oberinntal bei ausgedehnten Factfindingtouren im Rahmen der Wildkräuterschule.
Keine müden Beine mehr
„Der Beifuß ist mein „Lieblingskräutl”, erzählt Hausherrin und Kräuterpädagogin Helga Mangott. „An den Fuß gebunden“ soll er seinem Träger beim Wandern niemals ermüden lassen, so steht es zumindest bei Plinius, dem römischen Gelehrten und Autor einer der ersten Natur-Enzyklopädien. Ein gutes Omen für die Gäste des Wanderhotels!
Der botanische Namen „Artemisia” wiederum – in Anlehnung an Artemis, die Schutzgöttin der Gebärenden im alten Griechenland –, weist darauf hin, dass der Beifuß eine für Frauen bedeutungsvolle Pflanze ist. Im Mittelalter verwendete man ihn für magische Mixturen, aber auch zum Ausräuchern von Räumen. Wer erfahren möchte wie daraus „Mein ganz persönlicher Kräutertee” wird, findet bei Helga Mangott die richtige Ansprechpartnerin.
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Von Ackerkratz-Disteln bis zum Zinnkraut
Der Reichtum an Wildkräutern in der Region von Fiss macht immer wieder neugierig. Tatsächlich liegt der kleine Ort auf einem Sonnenplateau, was Wildblumen und -kräuter prächtig gedeihen lässt. Ein Lehrpfad mit 30 Stationen, von „A” wie Ackerkratz-Distel bis „Z” wie Zinnkraut, dokumentiert das.
Beim Einstieg steht eine Türe, die symbolisch auch als Pforte zum wiederentdeckten Bewusstsein für Heilkräuter und ihre Wirkungen verstanden werden darf. Unter dem Motto „Die Apotheke am Wegesrand“ geht es durch den Lehrpfad. Sie lernen dabei die Grundlagen der Verarbeitung „grüner Heilmittel” , zB wie Tinkturen, Salben, Säfte, Liköre oder Kräutersalz entstehen und wie Sie diese Erfahrung im Alltag umsetzen können.
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Auf in die Wildkräuterwerkstatt
Die haubengekrönte Doyenne der feinen saisonalen und pflanzenbasierten Küche in Österreich, Sissy Sonnleitner, übernimmt den praktischen Teil, Hotelchefin Inge Daberer, selbst Kräuterexpertin, Köchin und Kochbuch-Autorin, leitet die Wildkräuterschule im Gailtaler Biohotel Daberer. In ihrem „Landhaus zur Kellerwand” in Kötschach-Mauthen serviert Sonnleitner seit jeher schon Delikates von der Wiese: zB Parmesanmousse mit Löwenzahnsalat, Bonbons aus Wiesenspinat mit Räucherschotten oder Wildkräutermalfatti mit Gailtaler Speck.
In der daberer.sommer.kräuterwerkstatt verrät sie heuer ihre Rezepte. Für die Fitness zu Hause – den Energiekick im Alltag so zusagen – zeigt Inge Daberer dann wie frische Gemüse– und Kräuterdrinks gemixt werden.
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Wein + Heilkräuter = starkes Immunsystem
Aus der sonnenverwöhnten Ecke Südtirols ist der Wein nicht wegzudenken. Deshalb wird hier auch Wein in Kombination mit Heilkräutern zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Dr. Hans Leonhardy, der im Hotel Belvedere das Medical SPA leitet, erklärt, wie’s gemacht wird. Er berät die Gäste auch über Diäten und den Einsatz von Heilkräutern zur Erlangung ihres Idealgewichts.
Das Haus liegt spektakulär in 1.000 Meter Höhe auf einem Sonnenhang oberhalb von Bozen weitab des Autoverkehrs und was hier „vor der Haustüre” wächst, findet ohne Umwege durch Kühlhäuser oder Plastikverpackung Eingang in die Küche: Am Frühstücksbuffet, bei der Einkehr auf der Alm, während des Aperitifs und schließlich auch beim großen Abendmenü.
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Brennesselsamen gegen Erschöpfung
Die Düfte und Aromen der Pflanzen im Gebirge sind Sonnenschein in verfestigter Form. Ihre Vitalstoffe zu entdecken stellt ein Erlebnis für sich dar. Deshalb setzt man im Nature SPA des Eggentaler Hotels Pfösl auch bei den Treatments auf Wildkräuter: Frauenmantel, zum Beispiel, bekannt für seine beruhigende Wirkung, Schafgarbe zur Heilung, Quendel als Krampflöser und Brennesselsamen gegen Erschöpfung.
Während der „Wildkräuterschule” starten Gäste in den Tag mit selbstgepflückten Teemischungen, auch die Aufstriche am Frühstücksbuffet enthalten die grünen Kraftspender aus Wald und Flur. Einmal pro Woche zeigt Küchenchef Markus, wie Wildkräuter beim Brotbacken zum Einsatz kommen.
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In diesem Sinn: Viel Spaß und „gesunde“ Erholung mit den wilden Kräutern dern Natur 🙂
Bilder: Wanderhotels, Franz Gerdl