„Die Pflegekräfte und das gesamte medizinische Personal der Vinzenz Gruppe begleiten unsere Patientinnen und Patienten seit fast zwei Jahren durch die Pandemie, die für alle erhebliche Einschränkungen mit sich gebracht hat und noch bringt. Viele Mitarbeitende sind erschöpft, viele sind selbst an Corona erkrankt gewesen. Im Namen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rufen wir alle zu einem nationalen Schulterschluss gegen Corona auf. Angesichts der vierten Welle der Pandemie ist es notwendig, dass wir alle das gleiche Ziel verfolgen und alles tun, um sich selbst und die Mitmenschen zu schützen„, appelliert Dr. Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe gemeinsam mit Barbara Klemensich, MBA, Vorsitzende der Pflegedirektor•innen in der Vinzenz Gruppe und Dr. Johannes Huber, Sprecher der ärztlichen Direktor•innen in der Vinzenz Gruppe.
Alle könnten sich mit Hilfe der Impfung gut schützen
„Wir erleben in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen die Pandemie hautnah. Wir sind täglich mit der Angst von Patientinnen und Patienten, Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Angehörigen konfrontiert und wissen gleichzeitig, dass sich alle mit Hilfe der Impfung gut vor der Infektion schützen könnten„, berichtet Barbara Klemensich aus dem Spitalsalltag. „Seit Ausbruch der Pandemie kämpfen wir gemeinsam mit der Pflege auf den Intensivstationen oft viele Wochen um das Leben von Covid-Patientinnen und -Patienten aller Altersstufen und mussten bzw. müssen uns oft geschlagen geben. Wir werden im Kampf um jede Patientin und jeden Patienten weiterhin alles geben, doch wir brauchen die Unterstützung eines jeden Einzelnen, indem sich möglichst viele impfen lassen“, sagt Johannes Huber.
Enormer Anstieg von Covid-Patient•innen steht uns bevor
Die hohen Infektionszahlen sind eine Vorwarnung für einen enormen Anstieg von Covid-Patient•innen in den Krankenhäusern in den kommenden Tagen und Wochen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kämpfen mit all ihrer Energie für das Wohl der Menschen. Doch ihre Energiereserven sind aufgebraucht, sie sind erschöpft„, beschreibt Heinisch die Lage in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Wenn die Überlastung durch Corona nicht bald ein Ende finde, dann drohe ein Engpass an wichtigen Ressourcen für den regulären Betrieb. Dazu Heinisch: „Österreich hat ein hervorragendes Gesundheitswesen. Gemeinsam müssen wir darauf achten, es nicht zu überfordern.“
Das beste Rezept zur Bekämpfung der Pandemie sei „die Kraft der Gemeinschaft“. Heinisch fordert: „Wir brauchen einen nationalen Schulterschluss über alle Interessensgruppen, Verbände und Einrichtungen hinweg bis zu jedem einzelnen. Eine Pandemie ist eine Herausforderung, die nur in Gemeinschaft gelöst werden kann. Jeder trägt nicht nur für sich selber, sondern auch für seine Mitmenschen Verantwortung. Dieses Bewusstsein muss intensiver vermittelt werden. Es gilt das Motto: ‚Wenn der Wind kälter wird, muss man näher zusammenrücken‘.“
Wir haben alle Instrumente, die wir zum Schutz der einzelnen Menschen sowie unserer gesamten Gesellschaft brauchen: Hände-Desinfektion, Maske, Abstand und Impfung. „Viele haben schon sowohl für sich als auch für ihre Mitmenschen Verantwortung übernommen und sich impfen lassen. Durch ihre Impfung unterbrechen sie die Infektionskette und schützen damit all jene, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können“, sagt Klemensich.
„Lassen sie sich bitte impfen„, appelliert Huber. „Die Ärztinnen und Ärzte der Krankenhäuser in der Vinzenz Gruppe sowie die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte informieren gerne, wenn jemand Sorgen in Bezug auf die Impfung hat“, so Huber. „Die Corona-Impfung schützt nicht nur den Einzelnen, sondern sichert auch die österreichischen Gesundheitsversorgung. Wenn wir zusammenhalten und aufeinander achten, kommen wir gemeinsam durch diese Pandemie!“, so Heinisch, Klemensich und Huber unisono.
Oder anders formuliert: Eine Ablehnung der Corona-Impfung ist mit einer wissenschaftlichen Weltauffassung auf Basis der empirischen Evidenz sowie aus Gründen der gesellschaftlichen Verantwortung nicht vereinbar. Und Langzeit-Nebenwirkungen sind generell bei Impfungen – und so auch bei der Impfung gegen Corona – nicht bekannt.
Nationaler Schulterschluss – Impfung ist die beste Vorsorgemaßnahme
Angesichts rasant steigender Covid-19-Fallzahlen schlagen unter anderem auch Oberösterreichs Apothekerinnen und Apotheker in die selbe Kerbe. Sie appellieren an die noch Ungeimpften, sich gegen Corona impfen zu lassen. „Die Impfung ist die beste Vorsorgemaßnahme, mit der verhindert wird, als Covid-19-Patient•in im Spital oder sogar auf der Intensivstation zu landen. Daher: Gehen sie bitte impfen! Nutzen sie die vielen verschiedenen Angebote bei der Hausärztin bzw. beim Hausarzt, in den Impfstraßen, im Impfbus oder bei den zahlreichen anmeldefreien Pop-Up-Impfstellen. Sie schützen sich nicht nur selbst, sondern übernehmen auch Verantwortung für ihre Mitmenschen.
Außerdem leisten sie einen immens wichtigen Beitrag, um mehr Normalität in unseren Alltag zurück zu bringen. Mit einer Corona-Impfung sind sie auf der sicheren Seite“, betont Mag. pharm. Thomas Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich.
„Meldungen über Impfdurchbrüche nach vollständiger Immunisierung sollen niemanden vom Impfen abhalten„, ergänzt Mag. pharm. Monika Aichberger, Vizepräsidentin der Organisation. „Sollte es zu einem Impfdurchbruch kommen, wirkt die Impfung dennoch, denn Krankheitsverläufe fallen dann wesentlich milder aus. Darüber hinaus sind de facto Impfdurchbrüche „nur“ bei Menschen mit schweren Vorerkrankungen bekannt. Entgegen zahlreichen Falschmeldungen aus diversen Foren ist eine Covid-Impfung gerade auch für Frauen mit Kinderwunsch unbedingt anzuraten. Die zugelassenen Impfstoffe verändern das Erbgut nicht und es gibt auch keine Hinweise darauf, dass die Fruchtbarkeit von Männern oder Frauen beeinträchtigt wird. Schwangere Covid-Patientinnen haben zudem ein stark erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt und dafür, intensivpflichtig zu werden.“
Covid-19 – Grundregeln zum Infektionsschutz nicht vergessen
Zusätzlich zur Impfung sollte auf jeden Fall auch konsequent auf die Maßnahmen zurückgegriffen werden, die schon vor der Verfügbarkeit eines Impfstoffes Gültigkeit hatten: Händedesinfektion, das Tragen von Masken und Abstandhalten haben nichts an ihrer Aktualität verloren – auch für bereits Geimpfte. Schließlich können sich Geimpfte weiterhin mit dem Corona-Virus anstecken und dieses weitergeben. Je höher die Infektionszahlen sind, desto höher ist auch das Risiko der Weiterverbreitung des Virus über diese Schiene.
Um gegen die 4. Welle erfolgreich zu sein, braucht es gemeinsame Anstrengungen der gesamten Bevölkerung und den Einsatz aller Instrumente zur Pandemiebekämpfung.
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