Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da macht sich wohl jede und jeder von uns Gedanken über das Wohnen im Alter, wie man sein Leben im Alter gestalten und wo man dann am liebsten sein möchte. Die allermeisten Menschen wünschen sich, dass sie in ihrer vertrauten Umgebung und in ihren eigenen vier Wänden alt werden können. Nicht für jede•n wird dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Doch wir können die Voraussetzungen dafür verbessern, indem wir unsere Wohnung frühzeitig altersgerecht ausstatten.
Eine altersgerechte Wohnung kann bedeuten, dass sie individuell nach ihren Bedürfnissen barrierefrei umgestaltet wird. Das wird ihren Alltag erleichtern und das Wohnen sicherer machen. Enorm wertvoll für die Sicherheit ist darüber hinaus das, was man gemeinhin als „smarte Technik“ bezeichnet. Sie macht nicht nur möglich, dass sie Geräte zum Beispiel per Sprachassistenten steuern oder das Licht automatisch regulieren können, sondern sie kann im Notfall einen verlässlichen Hilferuf aussenden. Solch ein intelligentes Alarmrufsystem bietet ganz besonders für Menschen, die alleine in der Wohnung leben, ein hohes Maß an Sicherheit.
Vorsorgen für den Fall der Fälle
Es gibt unzählige Situationen, in denen es wichtig ist, nicht auf sich allein gestellt zu sein. Und selbst wenn man für den Moment keine unmittelbare Unterstützung in Anspruch nehmen muss, ist es doch ein gutes Gefühl zu wissen, dass für den Fall der Fälle vorgesorgt und Hilfe erreichbar ist. Auf dieses Gefühl der Sicherheit sollten wir in unserem Zuhause nicht verzichten. Für alle, die alleine leben – und erst recht dann, wenn mit zunehmendem Alter die Gesundheit beeinträchtigt ist –, trägt die Sicherheit beim Wohnen ganz erheblich zur Lebensqualität bei.
Schritt für Schritt zu mehr Sicherheit für ihr Zuhause
Die allermeisten Menschen möchten selbstbestimmt in ihrem eigenen Zuhause alt werden. Wie lange das möglich ist, hängt ganz entscheidend von der Lebens- und Wohnsituation ab. Vielen stellt sich irgendwann die Frage, ob es noch sicher genug ist, alleine zu wohnen.
Vielleicht haben auch sie sich schon Gedanken darüber gemacht oder es empfunden: Die Momente, in denen sie sich unbehaglich fühlen, weil sie allein in der Wohnung sind, werden häufiger. Oder bei ihnen als Angehörigen wächst die Sorge um ihre Mutter oder ihren Vater, die womöglich in einem Notfall keine schnelle Hilfe erhalten. In dieser Situation hilft es keinem, darauf zu vertrauen, dass schon nichts passieren wird. Viel besser ist es, gemeinsam Schritt für Schritt nach Lösungen zu suchen, die allen mehr Sicherheit bieten. So schaffen sie gute Voraussetzungen, um ein langes, selbstständiges Wohnen in den eigenen vier Wänden möglich zu machen.
Sprechen sie über ihre Wohnsituation und machen sie dabei die Sicherheit zum Thema
Setzen sie sich mit ihren Angehörigen zusammen und sprechen sie über die Situation. Dabei sollte jeder seine Einschätzung, seine Bedenken und Besorgnisse formulieren. Die Mutter, die vielleicht fürchtet hinzufallen und ohne Hilfe nicht mehr aufstehen zu können. Der Sohn, der sich Gedanken macht, nicht rechtzeitig über einen solchen Notfall informiert zu werden und helfen zu können.
Informieren sie sich über die Möglichkeiten, das Leben in ihrer Wohnung sicherer zu machen
Überlegen sie gemeinsam, wie sie die Sicherheit in der Wohnung verbessern können. Informieren sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten, die für ihre Situation geeignet sind. Soll die Wohnung altersgerecht umgebaut oder eingerichtet werden? Lassen sich zum Beispiel mögliche Stolperfallen durch Teppichkanten oder Türschwellen beseitigen oder können Haltegriffe in Bad und WC montiert werden? Eine weitere Maßnahme, die ohne großen Aufwand umgesetzt werden kann, ist der Einsatz von unterstützender Technik. Etwa wenn das Licht im Flur automatisch angeht, wenn sie die Tür öffnen. Zusätzliche Sicherheit bietet ein Notrufsystem. Hier gibt es verschiedene Modelle und Ausführungen – vom Notrufknopf am Handgelenk bis zu intelligenten Alarmrufsystemen.
Treffen sie gemeinsam eine Entscheidung
Entscheiden sie gemeinsam, welche Maßnahmen für ihre Situation sinnvoll und praktikabel sind. Wichtig wäre dabei auch zu überlegen, wer in einer Notfallsituation benachrichtigt werden soll und wer sich als Hauptverantwortlicher dann um den Betroffenen kümmern kann. Sprechen sie mögliche Bedenken an, zum Beispiel wenn ihnen unwohl ist, ihren Haustürschlüssel bei einem fremden Hilfsdienst zu hinterlegen.
Setzen sie die Maßnahmen um
Wenn sie eine Entscheidung getroffen haben, sollten sie die Umsetzung nicht lange hinauszögern. Oft hilft es, eine Liste der geplanten Maßnahmen zu machen und eine Reihenfolge festzulegen, was wann getan werden kann. Manche Dinge wie etwa Umbaumaßnahmen bedürfen einer längeren Zeit für die Planung und Durchführung. Technische Hilfen wie zum Beispiel Alarmrufsysteme sind hingegen schnell und einfach eingerichtet. Die Inbetriebnahme und Anwendung der gängigen Alarmrufsysteme ist meist selbsterklärend, so dass sie diese ohne die Hilfe eines Technikers in der Regel selbst installieren können und das System dann unmittelbar einsatzbereit ist.
Bewerten sie regelmäßig ihre aktuelle Situation
Unabhängig davon, ob und welche Sicherheitsmaßnahmen von ihnen umgesetzt wurden – es ist auf jeden Fall empfehlenswert, ihre Wohnsituation regelmäßig zu überdenken. Ist ihr Bedürfnis nach Sicherheit nach wie vor ausreichend erfüllt? Fühlen sie sich mit der bestehenden Lösung noch wohl? Ist dies nicht der Fall, sollten sie gemeinsam überlegen, ob weitere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich und möglich sind. Technische Systeme können zum Beispiel ohne viel Aufwand und Kosten erweitert werden und bis zu einem gewissen Grad weitere Sicherheit bieten.
Checkliste: Wohnen im Alter – Überprüfung der Sicherheitssituation
Für allein lebende ältere Menschen ist der Aspekt der Sicherheit in den eigenen vier Wänden besonders wichtig. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, regelmäßig die Lebens- und Wohnsituation zu überprüfen. Die folgende Checkliste soll ihnen dabei helfen.
-> Ist in Ihrer jetzigen Wohnsituation ihr Bedürfnis nach Sicherheit und Gewissheit, versorgt werden zu können, ausreichend erfüllt?
-> Fühlen sie sich gesund und haben keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die ihr Risiko, sich zu verletzen, erhöhen könnten [zum Beispiel Schwindel, Gangunsicherheit, Bewegungseinschränkungen, Vergesslichkeit]?
-> Sind ihre Angehörigen in Bezug auf ihre Wohnsituation unbesorgt und können sich ggf. auch jederzeit davon überzeugen, dass alles in Ordnung ist?
-> Gibt es jemanden in ihrem direkten Umfeld, den sie im Notfall, zum Beispiel bei einem Sturz, jederzeit kontaktieren könnten und der Zugang zu ihrer Wohnung hat und schnell Hilfe leisten bzw. holen könnte [zum Beispiel über einen Alarmknopf]?
-> Für den Fall, dass sie selbst niemanden aktiv über ihre Notsituation informieren können: Ist sichergestellt, dass jemand in ihrem direkten Umfeld mitbekommt, dass es ihnen nicht gut geht?
Wenn sie eine Frage nicht abhaken können, nutzen sie dies als Anlass für ein Gespräch mit ihren Angehörigen – nur so können sie »mit Sicherheit« entspannt zu Hause leben.
Weitere Informationen zum Thema „Mit Sicherheit zu Hause leben“ finden sie auch HIER.
(Bilder: AdobeStock)