Nach dem Aufstehen und nach dem Essen Zähne putzen nicht vergessen – wer gesunde Zähne haben will, sollte auf die richtige Zahnpflege achten. Und dazu gehört [weit] mehr als nur zwei mal am Tag die Zähne zu putzen. Lesen sie hier einige wertvolle Tipps für eine effektive Pflege ihrer Beißerchen.
Das Alter zeigt sich auch an den Zähnen
Gerade mit zunehmenden Alter merken viele von uns die Auswirkungen von mangelhafter Zahnpflege: Kaputte Zähne und empfindliches Zahnfleisch nehmen zu und teure Behandlungen werden häufiger. Aber abgesehen von den Kosten macht das vor allem die Termine beim Zahnarzt/ Zahnärztin zum Teil dann doch eher unangenehm.
Grundsätzlich ist das ja nichts Ungewöhnliches. Das Alter hat nun mal Einfluss auf unseren Körper – und dazu gehören eben auch Zähne und Zahnfleisch. Abnutzungserscheinungen – dentale Erosion oder Zahnschmelzerosion genannt – und altersbedingte Veränderungen schwächen den Mund, und das Risiko für Zahnfleischentzündungen steigt.
Eine Zahnfleischentzündung kann sich in weiterer Folge zu einer Parodontose entwickeln. Wenn diese nicht kontrolliert wird, können Parodontalerkrankungen zum Zahnverlust führen. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es umso wichtiger, mit der richtigen Mundhygiene dem entgegen zu wirken.
Was unseren Zähnen zusätzlich schadet
Abgesehen von „normalen“ altersbedingten Abnützungserscheinungen gibt es aber eine Reihen von Faktoren, die zur Entstehung von Zahnfleischentzündungen beitragen. Dazu gehören vor allem:
- Enzyme und Toxine von Plaque-Bakterien im Zahnbelag
- Rauchen
- chronische Erkrankungszustände wie Diabetes
- Frauen in den Wechseljahren sind ebenfalls anfälliger für Parodontalerkrankungen, was durch den Rückgang an Östrogenen erklärt werden kann
Darüber hinaus nimmt das Durstgefühl im Alter häufig ab, sodass bei älteren Menschen häufig Mundtrockenheit vorkommt. Diese Phänomen kann unter Umständen auch durch alterstypische Medikamente noch verstärkt werden.
Speichel spielt allerdings eine entscheidende Rolle für die Mundgesundheit und der Vermeidung von Karies und Zahnfleischentzündungen. Seine antibakteriellen Eigenschaften reduzieren nämlich das Wachstum von vor allem Kariesbakterien. Diese haben bei einer gesunden Mundflora wenig Chancen.
Außerdem verringert der Speichel durch die Regulierung des pH-Wertes im Mund den Einfluss von Säuren auf die Zähne, die für die Demineralisierung des Zahnschmelzes und die Entstehung von Karies verantwortlich sind.
Zahnpflege im Alter
Eine gründliche Mundhygiene hilft bei der Verminderung des Risikos für Karies und Zahnfleischentzündung. Dazu zählt:
- Zwei Mal am Tag Zähne putzen, in der Früh nach dem Aufstehen und vor dem Schlafen Gehen.
Wenn die Geschicklichkeit abgenommen hat, empfehlen sich Zahnbürsten mit dickeren Griffen. Oft eignen sich auch elektrische Zahnbürsten gut. - Für die Zahnzwischenräume empfiehlt sich die Verwendung von Zahnseide. Sollte hier die nötige Feinmotorik nachlassen, sind Interdentalbürsten eine gute Alternative.
- Verwenden sie fluoridhaltige Zahnpasta und eine ebenfalls fluoridhaltige Mundspülung – mindestens 30 Sekunden lang –, um die Vermehrung von Bakterien im Mund zu reduzieren.
Anmerkung: eine Mundspülung ist „nur“ eine Ergänzung zur mechanischen Reinigung – sie kann diese niemals ersetzen! - Lassen sie von ihrem Zahnarzt/ Ärztin regelmäßig eine Mundhygiene durchführen. So wird die Oberflächen ihrer Zähne professionell gereinigt.
- Sollten sie einen trockenen Mund haben, sprechen sie am Besten mit ihrem Hausarzt/ Ärztin darüber, was sie dagegen machen können.
- Zur Mundhygiene gehört auch das Reinigen der Zuge, die gerade bei älteren Menschen oft mit einem gelblich-weißen Belag überzogen ist, der unangenehmen Mundgeruch verursacht. Unangenehmer Zungenbelag sollte nicht einfach mit der Zahnbürste entfernt werden, sondern mit eigenen Zungenbürsten und/ oder Zungenschaber. Mit diesen speziellen Instrumenten lässt sich Zungenbelag einfach und behutsam entfernen.
- Zahnprothesen können zwar nicht von Zahnkrankheiten befallen werden, allerdings können sich an ihr auch sehr viele schlechte Bakterien festsetzen, die nicht nur Mundgeruch hervorrufen, sondern auch das Zahnfleisch angreifen. Daher sollten sie Zahnprothesen über Nacht in eine spezielle Lösung geben und auch das Zahnfleisch vorsichtig mit einer weichen Zahnbürste und normaler Zahnpasta putzen.
- Und was [leider] immer noch viel zu oft vergessen wird: gehen sie regelmäßig mindestens zwei Mal pro Jahr zum Zahnarzt/ Ärztin. Nur so können Mundkrankheiten, die typischerweise im Alter auftreten, frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden.
(Bilder: Pixabay.com)