Zecken sind fast das ganze Jahr über aktiv und überstehen selbst Frost sowie Schnee mühelos. Nicht einmal der heurige eisig kalte Jänner konnte den Parasiten etwas anhaben. Keine milde Zeckensaison also in Aussicht. Mehr noch: Zecken sind inzwischen beinahe das ganze Jahr über aktiv. Somit gilt: Am besten schon jetzt Impfstatus kontrollieren und gegebenenfalls den Impfschutz laut Empfehlung des Österreichischen Impfplans 2017 auffrischen.
Die Zecken haben immer Saison
Zecken gibt’s nur im Sommer? Weit gefehlt. Der „Gemeine Holzbock“, wie die Zecke in der biologischen Fachsprache heißt, ist äußerst robust und findet im Winter Schutz unter Laubschichten und Schneedecken. „Laub und Schnee isolieren die Kälte, wodurch Zecken gut gegen tiefe Temperaturen geschützt sind. Je dicker die Schneedecke, desto besser der Schutz“, erklärt der Biologe Priv.-Doz. Dr. Georg Duscher, stellvertretender Leiter des Institutes für Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Doch auch in Mäusenestern, Maulwurfsbauten oder Fuchshöhlen finden Zecken Schutz vor der Kälte und die ein oder andere Blutmahlzeit.
Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik war der heurige Jänner einer der kältesten seit 30 Jahren. Dennoch: Die Zecke überlebt auch das. Duscher bestätigt die enorme Widerstandsfähigkeit dieser Parasiten und zerschlägt die Hoffnung, dass durch den strengen Winter heuer weniger Blutsauger zu erwarten sind: „Zecken gibt es sogar in Skandinavien, wo die Winter üblicherweise deutlich strenger sind als bei uns in Mitteleuropa.“
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Frühes Erwachen
Schmilzt der Schnee und gibt es an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen mehr als fünf bis sieben Grad Celsius, werden die kleinen Spinnentiere aktiv und suchen nach Nahrung: Blut. Häufig beginnt die Zeckensaison bereits im Februar und reicht bis in den Oktober hinein. Das Naturgesetz, dass mit dem Frühling die Zeckenzeit beginnt, ist längst gefallen. So wurden auch auch schon in der Weihnachtszeit aktive Zecken beobachtet.
Das Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden, besteht inzwischen also beinahe das ganze Jahr über. Daher ist es ratsam, auch nach einem Winterspaziergang über Wald und Wiese den Körper nach Zecken abzusuchen. Das ist wichtig, denn Zecken können Krankheiten übertragen. Eine sehr gefährliche ist FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), eine durch Zecken übertragene Viruserkrankung, die nicht geheilt werden und schwere neurologische Schäden zur Folge haben kann.
Impfung schützt vor FSME
Schutz vor der FSME-Infektion bietet die FSME-Impfung. Sie wird im Österreichischen Impfplan, der jährlich vom Bundesministerium für Gesundheit herausgegeben wird, ausdrücklich empfohlen. Im letzten Jahr gab es 80 Erkrankungsfälle. Die Mehrzahl betrifft Menschen ab 40 Jahren, da die Auffrischungsintervalle häufig nicht eingehalten werden oder auf die Impfung ganz vergessen wird.
Daher: Gleich nachschauen und im Fall des Falles einen Termin beim Hausarzt ausmachen!
(Bilder: www.zecken.de)